Dieser Krieg ist Terror!
(11.10.2001)

Es ist die Sichtweise der Pfaffen und Richter, denen es um die Verurteilung von Einzelpersonen geht, nach Motiven und Absichten zu fragen. Vor der Geschichte zählen keine guten oder schlechten Absichten, sondern nur positive oder negative Wirkungen, Resultate. Vieles Schlechte in der Geschichte wurde in bester Absicht getan. Bei Hegel ist es das Böse, das Negative, das den Fortschritt der Geschichte bringt.

Hatte Hitler nicht böse Absichten? Er wollte den Herrschenden in Deutschland zur Weltherrschaft verhelfen und hat es dahin gebracht, dass alle deutschen Weltherrschaftsträume dauerhaft zerstört worden sind, so dass heute unser Abkanzler Schröder um die Beteiligung deutscher Soldaten bei der geplanten Neuordnung der Welt betteln muss.

Im Arbeitsprozess haben die Menschen gelernt, auch die Wirkungen zu erreichen, die sie beabsichtigen. Das fertige Arbeitsprodukt ist die Verwirklichung, die Vergegenständlichung des Arbeitsplanes. Im historischen Prozess der Menschen jedoch stimmten bisher die nachträglichen Resultate noch nie mit den vorherigen Absichten und Plänen der handelnden Menschen überein.

Die USA bereiten einen Weltkrieg vor. Die Motive und Absichten, die sie dabei verfolgen, mögen gut oder böse, wahr oder gelogen sein. Fest steht, dass die Mittel, die sie einsetzen, nicht das bringen werden, was uns versprochen wird: Falls Militärschläge, Bespitzelung und Polizeiwillkür mehr Sicherheit produzierten, dann wäre Israel das Land, in dem sich am sichersten leben lässt.

Die USA und Großbritannien schießen in Afghanistan mit Raketen, die vielleicht 700.000 Euro kosten auf Lehmbauten, die vielleicht 5000 Euro kosten. Wer außer den Rüstungsindustriellen kann dabei gewinnen?

Der "Krieg gegen den Terror" bekämpft den individuellen und lokal begrenzten Terror mit breitflächigem staatlichem und militärischem Terror.

Dieser Krieg ist ein ungerechter Krieg auf beiden Seiten. Weder die USA, noch die Taliban und andere "Glaubenskrieger" können Verbündete der europäischen Lohnarbeiter oder der Linke sein.

In diesem Krieg können alle nur verlieren. Die kriegführenden Regierungen und Länder werden sowohl Wirtschaftskraft wie Ansehen verlieren, wir "Unbeteiligte" tragen alle wirtschaftlichen Kosten und leiden im Namen des "Kriegs gegen den Terror" unter verstärkter Bespitzelung und Unterdrückung.

Wal Buchenberg, 11.10.2001.