Branchenlöhne 2009

[image]

Die Lohnverhältnisse in Deutschland sind ziemlich zerklüftet - zwischen einem Durchschnitts-Jahreslohn von 58.473 Euro (ohne Sonderzahlungen) bei Banken und Versicherungen und 26.603 Euro bei privaten Dienstleistungen, Gastgewerbe etc.

Zu beachten ist, dass in diesen Durchschnittslöhnen auch alle Vorstands- und Managergehälter eingerechnet sind. Wer weniger hat als der Durchschnitt seiner Branche, soll sich nicht wundern. Die große Mehrzahl der Beschäftigten hat weniger.

Nach Angaben der Statistischen Bundesamtes sind die Löhne im Jahr 2009 gegenüber dem Vorjahr um real 0,4 Prozent gesunken. Auch in dieser Rechnung sind Vorstandsgehälter mit enthalten. Da können die Löhne von 1000 einfachen Lohnarbeitern deutlich sinken. Wenn gleichzeitig die Gehälter von 10 "Führungskräften" steigen, kommt halt eine allgemeine Lohnsenkung von nur 0,4 Prozent heraus.
Aber selbst in den harmonisierenden Rechenwerken der bürgerlichen Statistik sieht die kapitalistische Realität zunehmend häßlicher aus.

Gruß Wal

P.S. Gerade melden die großen Zeitungen, dass "die Arbeitskosten in Deutschland" sehr gestiegen seien.
Grund dafür sind nicht gestiegene Löhne, sondern durch Kurzarbeit etc. gesunkene Arbeitszeiten. Die "Arbeitskosten" werden pro Stunde gerechnet.
Falls die Arbeitszeit tiefer fällt als der Lohn, steigen für die Kapitalisten die Arbeitskosten.
Beispiel: Ein Arbeitstag mit 8 Stunden koste die Kapitalisten 200 Euro brutto an Lohn. Macht "Arbeitskosten" von 200 : 8 = 25 Euro.
Nun wird Kurzarbeit eingeführt.
Der Lohn fällt auf 180 Euro bei einer Arbeitszeit von 6 Stunden.
Die "Arbeitskosten" sind nun 180 : 6 = 30 Euro.
Die Arbeitskosten sind gestiegen, obwohl der Lohn gefallen ist.

Wal Buchenberg, 30.03.2010