Arbeitswelttrends 1998 – 2000

Auszüge aus der Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt- und Berufsforschung 2001/2002. Genaue bibliografische Angaben zu den jeweiligen Buch- und Aufsatztiteln können bei mir per Email nachgefragt werden. Wal Buchenberg, 13.11.2002. Update 31.01.2003.

Abfindungen: „Im Zeitraum von 1995 bis 1998 wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen für den klassischen Abfindungssozialplan durch Änderungen im Renten- und Arbeitsförderungsgesetz gravierend beschnitten.“ LitDokAB 01/02-1, a-943.

Abiturienten: „Die empirischen Ergebnisse belegen, dass die Bildungsbeteiligung nach wie vor eng mit der sozialen Herkunft zusammenhängt.“  LitDokAB 01/02-1, a-1174.

Akademikerproletariat: „Die hohe Akademikerarbeitslosigkeit der 90er Jahre brachte immenses Innovationspotential mit sich. Die fetten Jahre sind nun aber vorüber...“ (Arbeitslosigkeit der einen, ist das Fett der anderen!) LitDokAB 01/02-1, a-65.
„Gut 10 Prozent der deutschen Befragten in Westdeutschland und knapp 16 Prozent in Ostdeutschland arbeiten in ‚unsicheren’ Erwerbsformen: in befristeter Beschäftigung und Leiharbeit, in geringfügiger Beschäftigung und Freier Mitarbeit. ... Hochschulabsolventen sind – vor allem im Westen – die am zweithäufigsten betroffene Gruppe. ‚Unsichere’ Beschäftigung ist bei fast allen Qualifikationsstufen vor allem ein Problem der Frauen und der Jüngeren.“ LitDokAB 01/02-1, a-843.
„The results show that the probability of enrolment in higher education is mainly influenced by social origin. Parental education and occupational position, in particular, are essential. However, the enrolment probability also depends on labour market return expectations. In particular, the absolute level of the personal unemployment risk, rather than the reduction of the unemployment risk to be expected form higher education, is a strong incentive to pursue higher education.”  LitDokAB 01/02-1, a-469.
„Wenn Kompetenzen nicht regelmäßig aktualisiert werden, garantieren selbst ein Facharbeiterabschluss oder ein Hochschuldiplom keine sichere Beschäftigung über ein ganzes Berufsleben. ... Vor dem Hintergrund der Ingenieurberufe zeigen die Autoren, dass die viel beschworene ‚Employability’ angesichts traditionellen Strukturen der Qualifizierung schnell sinken ... kann.“ LitDokAB 01/02-1, a-1137.

Alter: „Der Blick auf die Arbeitsmarktsituation von Ingenieuren unterstreicht, dass von ... den qualitativen Veränderungen der Arbeitsanforderung das zunehmend knapper werdende Angebot an Jungingenieuren profitiert, während Ingenieure über 45 überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen sind.“ LitDokAB 01/02-2, b-878.
„Es wird festgestellt, dass westdeutsche Männer im Alter von 60 bis 65 Jahren im Jahre 2000 zu 33% erwerbstätig waren; bei Frauen war die Erwerbsbeteiligung in diesem Alter weitaus niedriger. ... Die Entlassungen im Altersbereich ab 55 Jahren, die sich als Zugänge in Arbeitslosigkeit bemerkbar machen, sind 2000 zurückgegangen.“ LitDokAB 01/02-2, b-1086.
„In Österreich sind heute weniger ältere Menschen erwerbstätig als in den meisten anderen Industrieländern Europas. Die Zahl derer, die als Arbeitslose auf ihre Pensionierung warten, nimmt ständig zu. Wer um die 50 ist und seinen Arbeitsplatz verliert, hat kaum eine Chance, noch einmal einen zu finden.“ LitDokAB 01/02-2, b-1081.
„1989 lebten 16,1 Millionen 60jährige und ältere Männer und Frauen im heutigen Gebiet der Bundesrepublik Deutschland. Jeder fünfte gehörte dieser Altersgruppe an. Bis zum Jahr 1025 wird ihr Anteil an der Gesamtbevölkerung voraussichtlich auf ein Drittel ansteigen.“ LitDokAB 01/02-1, a-1373.
„In Deutschland sind die Alterung und der drastische Rückgang der Bevölkerung unausweichlich. Im Zuge dieser Entwicklung werden, insbesondere wegen des Arbeitskräfterückgangs, negative Auswirkungen auf die Ökonomie erwartet.“  LitDokAB 01/02-1, a-742.
“Die Belegschaften werden älter, und noch stärker als bisher droht das Problem der Arbeitslosigkeit Älterer.“ LitDokAB 01/02-1, a-743.
“Accordingly, we may safely assert that there is no risk of a shortage of workers between now and the year 2020.” LitDokAB 01/02-1, a-758.

Altersteilzeit: „Die Nachfrage und das Angebot von Altersteilzeit steigen. Das steigende Angebot ist nicht zuletzt dadurch zu erklären, dass viele Unternehmen nach dem Auslaufen anderer Verrentungsmöglichkeiten nun die Altersteilzeit instrumentalisieren, um sich von älteren Mitarbeitern zu trennen.“ LitDokAB 01/02-2, b-1090.
„Nach anfänglichem Zögern der Unternehmen und Arbeitnehmer entwickelt sich die Altersteilzeit auch in der Metall- und Elektroindustrie immer mehr zu einem personalpolitischen Standard-Instrument für ein frühes Ausscheiden aus dem Arbeitsleben.“ LitDokAB 01/02-2, b-1091.

Angestellte: „Nach einem starken Anstieg in den 70er und 80er Jahren stagniert seit 1990 die Beschäftigung im Bürobereich. Die Verbreitung des Computers nähert sich der 100%-Marke. Gleichzeitig ändern sich die internen Organisationsstrukturen fundamental. Immer mehr Beschäftigte sind in gehobenen und leitenden Funktionen tätig, Personal in einfacher Stellung wird immer weniger benötigt.“ LitDokAB 01/02-1, a-140.

Arbeiterwiderstand: Employee opposition is smaller in firms whose generic business strategy is differentiation, while it is larger in firms aiming at gaining competitive advantage by low costs and prices. If the goals of the innovation is an increase in employee performance, the firm experiences higher resistance, while resistance is lower in firms aiming at increasing the product range by the innovation. Profit an turn over expectations of the firm and the outside option of the employees are negatively correlated with employee resistance.” LitDokAB 01/02-1, a-224.
„Die Liberalisierung von Ladenöffnungszeiten scheitert in vielen Fällen am Widerstand und den Argumentationen der im Verkauf beschäftigten Personen, die durch eine Flexibilisierung der Arbeitszeit eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen befürchten.“ LitDokAB 01/02-1, a-1081.

Arbeitslosengeld und Arbeitslosenhilfe: „Anhand von qualitativen Interviews untersuchen die Autoren, inwieweit Erwerbstätige die Sicherungsleistungen für Arbeitslose beurteilen und akzeptieren. ... Entgegen (von den Medien! wb) weitverbreiteter Ansichten in der öffentlichen Diskussion zeigen die Ergebnisse eine hohe Zustimmung der befragten Erwerbstätigen zu „Viele Sozialhilfeempfänger erhalten sowohl Arbeitslosengeld oder –hilfe und zusätzlich Sozialhilfe. Dadurch sind zwei Behörden mit sehr unterschiedlichen Leistungsgesetzen zuständig ... Zudem ist dieses System intransparent, kompliziert und teuer. Zumindest die Bezieher von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe sollten von einer Stelle betreut werden.“ LitDokAB 01/02-1, a-935.
„Seit dem 1.Dezember 2000 ist die Zusammenarbeit zwischen Arbeitsämtern und örtlichen Sozialhilfeträgern gesetzlich vorgeschrieben.“ LitDokAB 01/02-1, a-939.
„Allein in Ostdeutschland sind seit 1990 fast 150 Milliarden DM für Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik verausgabt worden.“  LitDokAB 01/02-1, a-404.
„A majority of citizens opposes cuts to social security and welfare spending, but also opposes further increases.“  LitDokAB 01/02-1, a-426.

Arbeitsbedingungen in Kleinbetrieben: „all in all, wages are lower, non-wage incomes (fringes) are lower, job security is lower, work organisation is less rigid, institutionalised possibilities for workers’ participation in decision making are weaker, and opportunities for skill enhancement are worse in small firms compared to large firms. The weight of evidence, therefore, indicates that, on average, small firms offer worse jobs than large firms.” LitDokAB 01/02-1, a-376.

Arbeitsbelastung: „Die häufigste Belastung sind Arbeit und Zeitdruck, unregelmäßiger Arbeitsanfall, dauernder Parteienverkehr oder Kundenkontakt und Unfallgefährdung. Gegenüber 1994 sind vor allem Bildschirmarbeiten, dauernder Parteienverkehr und Zeitdruck stark angestiegen; Umweltbeeinträchtigungen am Arbeitsplatz wie z.B. durch Industrielärm und Staub sind leicht zurückgegangen.“ LitDokAB 01/02-1, a-94.
„Across many European countries, the 1990s have witnessed an intensifikation of labour effort. ... Effort is higher in jobs that use computers more frequently, and ... higher in private sector than public sector jobs. Effort has increased faster in countries where trade unions density has declined the most.“ LitDokAB 01/02-1, a-95.
„Im Arbeitsleben wachsen die psychischen Belastungen der Beschäftigten.“ LitDokAB 01/02-1, a-1135.

Arbeitslose gründen Unternehmen: „ca. 1,7 % der arbeitslos gemeldeten Personen stellen Beratungsanfragen für eine Unternehmensgründung. ... Im Beobachtungszeitraum wurden 7.162 Beratungsanfragen gestellt und 1.851 Unternehmensgründungen unterstützt.“  LitDokAB 01/02-1, a-976.

den vorhandenen Leistungen für Arbeitslose.“ LitDokAB 01/02-2, b-232.

Arbeitslosigkeit als Massenschicksal: „Im Beobachtungszeitraum 1955 bis 1995 ... waren nur rund 54 % der Untersuchungsgesamtheit vor Eintritt in den Ruhestand niemals arbeitslos...“ LitDokAB 01/02-1, a-1515.

Arbeitslosigkeit und Arbeitsproduktivität: „Das industriell-kapitalistische Wirtschaftssystem befindet sich auf dem Weg zur effektivsten Wirtschaftsform, die es in der Geschichte jemals gegeben hat. Der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft nimmt jedoch im Zuge dieser Entwicklung systembedingt ab.“ LitDokAB 01/02-1, a-966.

Arbeitslosigkeit und IT: „Empirische Befunde stützen nicht die Theorie, dass Informations- und Kommunikationstechnologie ausreichend neue Beschäftigungschancen schaffen…”  LitDokAB 01/02-1, a-514.

Arbeitslosigkeit und Profite: „Die zurückhaltende Lohnpolitik und die enorme Zunahme von Gewinnen und Kapitalrentabilität haben den Anstieg der Arbeitslosigkeit nicht verhindern können. Im Gegenteil: Der internationale Vergleich zeigt, dass die übermäßige Lohnzurückhaltung in Deutschland eine verheerende Beschäftigungswirkung gezeigt hat. Deutschland ist Meister in der Lohnzurückhaltung aber Schlusslicht in der Beschäftigungswirkung. ... Die Gewerkschaften haben große tarifpolitische Vorleistungen erbracht.“  LitDokAB 01/02-1, a-639.

Arbeitslosigkeit und Scheidung: „Arbeitslosigkeit (führt) tatsächlich zu einer höheren Wahrscheinlichkeit der Trennung von verheirateten Paaren.“ LitDokAB 01/02-1, a-1370.

Arbeitslosigkeit und Senkung von Arbeitslosengeld: „Die Simulationsergebnisse zeigen, ... von mäßig reduzierten Transferentzugsraten, keine nennenswerte Zunahme von Beschäftigung von Erwerbspersonen mit geringen Marktlöhnen zu erwarten ist.“ LitDokAB 01/02-1, a-237.

Arbeitslosigkeit: “Seit 30 Jahren hoffen die Deutschen (nur die Meinungsmacher! wb) auf ein Wirtschaftswachstum, das die Arbeitslosigkeit beseitigt. Bis heute war dieses Hoffen vergeblich, und nichts spricht dafür, dass sich hieran künftig etwas ändern wird.“ LitDokAB 01/02-2, b-612.
„Die Arbeitslosigkeit in Deutschland konzentriert sich auch im Jahre 2000 stark auf Personen mit vermittlungserschwerenden Merkmalen. So waren im September 67% der Arbeitslosen älter als 50 Jahre, ohne eine Ausbildung oder gesundheitlich beeinträchtigt bzw. wiesen mehrere dieser Merkmale auf.“ LitDokAB 01/02-2, b-515.
„Denn der strukturelle Wandel der Wirtschaft sorgt nicht automatisch für mehr Arbeitsplätze; im Gegenteil: In zahlreichen Branchen wird weiterhin Personal abgebaut, vor allem für wenig qualifizierte Arbeitnehmer steigt das Arbeitsmarktrisiko.“ LitDokAB 01/02-1, a-921.
„Seit den 80er Jahren ist in vielen deutschen Unternehmen ein drastischer Personalabbau zu beobachten, der bis heute anhält und dabei an Intensität eher noch zugenommen hat.“  LitDokAB 01/02-1, a-315.

Arbeitsmarkt: „Das Beschäftigungsgewicht der Berufe mit geringen Qualifikationsanforderungen ist deutlich zurückgegangen. Dies zeigt eine nach 335 Berufen tiefgegliederte Analyse westdeutscher Beschäftigungstrends im Zeitraum 1980-99. ... Es gibt 17 Berufe, die ... als akut knapp einzustufen sind.“  LitDokAB 01/02-2, b-584.

Arbeitsmarkt der USA:  „Vier bedeutende Veränderungen des Arbeitsmarktes .... kristallisieren sich heraus: Steigende Arbeitslosigkeit bei jungen Männern, vor allem solchen mit niedrigem (Aus-)Bildungsstand; eine wachsende Zahl von Hochschulabsolventen mit Jobs für „high-school“-Absolventen (wie dt. Abitur, wb); eine bedeutende Zunahme der Einkommensunterschiede innerhalb und zwischen abgegrenzten Bevölkerungsgruppen und Berufen; steigende Kosten für ein Universitätsstudium.“ LitDokAB 01/02-2, b-539.

Arbeitsorganisation: „Die Reorganisation von bürokratischen und tayloristischen Unternehmensorganisationen ist voll im Gange... Im Mittelpunkt ... stehen Prozesse strategischer Dezentralisierung und Re-Zentralisierung ....“ LitDokAB 01/02-1, a-244.
„Durch eine Entscheidungsdezentralisierung (steigen) die Anreize der Mitarbeiter ..., sich entscheidungsrelevantes Wissen anzueignen.“ LitDokAB 01/02-1, a-258.
„Insbesondere angesichts zunehmend gefragter Teamarbeit bedarf es eines verstärkten Förderns von Fortbildung und Umschulung der Beschäftigten.“ LitDokAB 01/02-1, a-301.
„Moderne Konzepte betrieblicher Personal- und Organisationsentwicklung setzen auf eine Verlagerung von Entscheidungsbefugnis und Verantwortung in produktionsnahe Bereiche. Diese Ansätze verfolgen nicht nur das Ziel einer ökonomisch rationalen Effektivierung, sondern implizieren auch eine Kompetenzerweiterung des Personals ...“ LitDokAB 01/02-2, b-169.

Arbeitsplatzwechsel (siehe Mobilität): „At any given moment, many jobs are simultaneously created in segments of the economy and destroyed in others. ... The rates of job creation and job destruction have been 8-11% a year till the mid Eighties, slightly higher from then on. ... Firm turnovers is high: in most European countries birth rates of new businesses in the Eighties have been 9-13% a year in manufacturing, 12-16% in the services. Death rates just a bit lower ... Birth and death are highly concentrated in the small firm-sector.” LitDokAB 01/02-2, b-597.

Arbeitsproduktivität und Arbeitslosigkeit: „Das industriell-kapitalistische Wirtschaftssystem befindet sich auf dem Weg zur effektivsten Wirtschaftsform, die es in der Geschichte jemals gegeben hat. Der Bedarf an menschlicher Arbeitskraft nimmt jedoch im Zuge dieser Entwicklung systembedingt ab.“ LitDokAB 01/02-1, a-966.

Arbeitsunfälle: „Die Zahl der Unfälle während der Arbeitszeit sank 1999 weiter auf insgesamt 1,56 Millionen in ganz Deutschland. Auch tödliche Unfälle oder Berufskrankheiten kommen seltener vor.“ LitDokAB 01/02-2, b-633.

Arbeitszeit: „Die wichtigsten Veränderungen sind der Trend zum Dreischichtbetrieb in der Automobilproduktion sowie darüber hinaus zur regelmäßigen Einbeziehung des Wochenendes vor allem in den automatisierten Bereichen der Komponentenfertigung. Die Flexibilität der Schichtsysteme ist in Deutschland, dem Land mit den kürzesten Arbeitszeiten in der europäischen Automobilindustrie, am weitesten vorangeschritten.“  LitDokAB 01/02-2, b-826.
„In den letzten Jahren hat sich auf dem Gebiet der Arbeitszeitmodelle eine wahre Vielfalt entwickelt ... Die Modelle selbst reichen von Arbeitszeitkonten, Ampelmodell, Jahres- und Lebensarbeitszeitmodellen bis hin zu Baukastenmodell und Vertrauensarbeitszeit.“ LitDokAB 01/02-2, b-650.

Arbeitszeit und Maschinenlaufzeiten: „Schon die Arbeitszeitberichterstattung wies auf einen hohen Grad der Entkoppelung von Arbeits- und Betriebszeiten und auf deutlich längere Maschinenlaufzeiten hin. Tatsächlich laufen in Deutschland die Maschinen fast 70 Stunden in der Woche, das sind 30 Stunden mehr als die Regelarbeitszeit.“  LitDokAB 01/02-1, a-1058.

Arbeitszeitkonten: „Arbeitszeitkonten haben sich in den letzten Jahren massiv verbreitet. Mittlerweise verfügen mindestens 37 % der abhängig Beschäftigten über Arbeitszeitkonten. In mindestens 60% der Betriebe sind unterschiedliche Formen von Arbeitszeitkonten eingeführt. Sie revolutionieren das Arbeitszeitsystem und ersetzen das bisherige Leitbild der Normalarbeitszeit durch variable Arbeitszeitformen. ... Arbeitszeitkonten haben, weil sie zu einem Abbau von bezahlten, vor allem von unbezahlten Überstunden führen, beschäftigungsfördernde Effekte.“ LitDokAB 01/02-1, a-867.
„Arbeitszeitkonten spielen eine wichtige Rolle bei der immer stärkeren Flexibilisierung der Arbeitszeit. Sie haben für die Arbeitgeber viele Vorteile, z.B. Vermeidung von Überstunden und Anpassung der Arbeitszeit an den jeweiligen Arbeitsanfall. Auch für den Arbeitnehmer können sie Vorteile haben, wie weniger Stress auf dem Arbeitsweg oder die mögliche Verlängerung des Wochenendes und des Urlaubs durch Freischichten bzw. Freistellungsphasen, andererseits aber auch Probleme aufwerfen wie den Schutz der Arbeitszeitkonten bei Insolvenz des Betriebes oder Beendigung des Anstellungsverhältnisses. Die Autoren sind der Überzeugung, dass Arbeitszeitflexibilisierung im Gegensatz zur Arbeitszeitverkürzung keinen positiven Effekt auf den Arbeitsmarkt hat. Mehrer Male betonen sie die Wichtigkeit des Grundsatzes, dass geleistete Arbeit zu bezahlen ist.“  LitDokAB 01/02-1, a-871.

Atypische (unsichere) Arbeitsverhältnisse: „Auf den Arbeitsmärkten der EU dominieren nach wie vor unbefristete Vollzeitarbeitsverhältnisse. Gleichwohl sind auch andere Erwerbsformen (befristete Tätigkeiten, Teilzeitarbeit, Selbständigkeit) von erheblicher Bedeutung.“  LitDokAB 01/02-1, a-847.
„Gut 10 Prozent der deutschen Befragten in Westdeutschland und knapp 16 Prozent in Ostdeutschland arbeiten in ‚unsicheren’ Erwerbsformen: in befristeter Beschäftigung und Leiharbeit, in geringfügiger Beschäftigung und Freier Mitarbeit. ... Mit Abstand am häufigsten betroffen sind Personen ohne Ausbildungsabschluss – in West wie in Ost. Hochschulabsolventen sind – vor allem im Westen – die am zweithäufigsten betroffene Gruppe. ‚Unsichere’ Beschäftigung ist bei fast allen Qualifikationsstufen vor allem ein Problem der Frauen und der Jüngeren.“ LitDokAB 01/02-1, a-843.
„In Westdeutschland gibt es inzwischen 11,2 Millionen Beschäftigte mit atypischen Arbeitsverhältnissen, wie beispielsweise Teilzeitarbeit oder befristete Beschäftigung. In Ostdeutschland sind es 2,6 Millionen. Der Anteil der atypisch Beschäftigten an allen Erwerbstätigen betrug zuletzt knapp 40 Prozent, im Osten ebenso wie im Westen.“ LitDokAB 01/02-1, a-856.
„Schließlich lässt sich auch ein Anstieg atypischer Beschäftigungsverhältnisse in innovativen Bereichen der Wirtschaft feststellen... Der Anteil von Teilzeitarbeit, befristeter Beschäftigung und freier Mitarbeit in Bereichen mit erfolgreicher Prozessinnovation (steigt) in ganz erheblichem Ausmaß.“ LitDokAB 01/02-1, a-845.
„Die erleichterte Befristung von Arbeitsverträgen und die vermehrte Teilzeitarbeit haben dem deutschen Arbeitsmarkt Impulse gegeben. Denn beide atyptische Beschäftigungsformen sorgten während der 90er Jahre für zusätzliche Arbeitsplätze und haben damit den Arbeitsmarkt entlastet.“ LitDokAB 01/02-1, a-852.

Ausbeutungsrate pro Lohnarbeiter: „In westdeutschen Beteiligungsbetrieben liegt die Wertschöpfung pro Beschäftigten bei durchschnittlich 125.000 DM, in den anderen bei 79.400 DM.“ LitDokAB 01/02-1, a-331. Bezogen auf einen durchschnittlichen Bruttojahreslohn von 60.000 DM, macht das einen Profit pro Beschäftigten bei Aktiengesellschaften von rund 60.000 DM (Ausbeutungsrate = 100 %) und bei sonstigen Kapitalisten von 20.000 DM (Ausbeutungsrate = 75%). Der industrielle Kapitalist muss allerdings Teile dieses Profits noch an andere Kapitalisten, an Grundbesitzer und den Staat weggeben.

Ausländer: „Arbeitsmigranten und ihre Nachkommen sind auf dem deutschen Arbeitsmarkt nach wie vor deutlich schlechter gestellt.“ LitDokAB 01/02-2, b-1155. „Ausländer sind am Wohnungsmarkt schon deswegen benachteiligt, weil sie Ausländer sind.“ LitDokAB 01/02-2, b-1154. „Obwohl Aussiedler ihre im Ausland erworbenen Ausbildungsabschlüsse formell anerkennen lassen können, gelingt der Mehrheit von ihnen nicht der Zugang zum erlernten Beruf. Die Beschäftigung im erlernten Beruf hat jedoch einen entscheidenden Einfluss auf eine erfolgreiche Arbeitsmarktintegration.“ LitDokAB 01/02-2, b-1224.

Autoindustrie: „Die wichtigsten Veränderungen sind der Trend zum Dreischichtbetrieb in der Automobilproduktion sowie darüber hinaus zur regelmäßigen Einbeziehung des Wochenendes vor allem in den automatisierten Bereichen der Komponentenfertigung. Die Flexibilität der Schichtsysteme ist in Deutschland, dem Land mit den kürzesten Arbeitszeiten in der europäischen Automobilindustrie, am weitesten vorangeschritten.“  LitDokAB 01/02-2, b-826.

Baugewerbe: „Nachdem das Baugewerbe im Zuge der durch die deutsche Vereinigung hervorgerufenen Aufbauphase in den neuen Bundesländern bis 1995 einen stetigen Aufschwung erlebte, nahm die Bautätigkeit danach – bis in die heutige Zeit hinein – wieder deutlich ab. Von 1995 bis 1999 verringerte sich die Zahl der Unternehmen des Baugewerbes mit 20 Beschäftigten und mehr um 16% von 25.000 auf 21.000 Einheiten. Dabei sank die Zahl der Beschäftigten im gleichen Zeitraum um 24%. So waren 1999 nur noch 1,2 Millionen Beschäftigte in diesem Bereich tätig. Am stärksten nahm die Zahl der Arbeiter ab.“ LitDokAB 01/02-2, b-830.
„Beschäftigungsflexibilität in Form von häufiger Arbeitgeberwechsel sowie regelmäßigen Phasen von Arbeitslosigkeit prägen den Arbeitsalltag von Bauarbeitern.“ LitDokAB 01/02-2, b-831.

Berater: „Kleine und mittlere Unternehmen bedürfen zunehmend externer Berater sowohl für das strategische als auch für das operative Geschäft.“ LitDokAB 01/02-2, b-127.

Berufe: „Angesichts des Bedeutungsverlusts berufsförmig organisierter Arbeit konzentriert sich die einschlägige Debatte seit einiger Zeit auf die Zukunft des Berufs. Eine kontrovers diskutierte These verweist in diesem Kontext sogar auf das Ende des Berufs, er sei ein Relikt vergangener Zeiten.“ LitDokAB 01/02-1, a-1134.

Berufsbildung: „Das zukünftige Ausbildungssystems muss den wirtschaftlichen Herausforderungen angemessen und den Jugendlichen zumutbar sein. Es muss rasch und flexibel an veränderten Bedingungen angepasst werden können. Die vermittelte Qualifikation muss die nachhaltige Beschäftigungsfähigkeit (Grundlagen- und Breitenqualifikation) der Ausgebildeten sicherstellen und geeigneter Anknüpfungspunkt für die höhere Bildung und die berufliche Weiterbildung sein.“  LitDokAB 01/02-1, a-1191.
„Wie bereits in den Vorjahren ist auch 1999 die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge weiter gestiegen. In Deutschland wurden rund 631.000 neue Verträge abgeschlossen – das waren 18.500 mehr als im Jahr 1998. Die Zahl der neuen Verträge hat sich damit seit 1995 insgesamt um 10 Prozent erhöht.“ LitDokAB 01/02-1, a-1204.

Betriebsrat: „Betriebliche Mitbestimmung beinhaltet die Übertragung von Verfügungs- bzw. Kontrollrechten an die Arbeitnehmer oder ihre Vertreterorgane. Der Betriebsrat als kollektive Interessenvertretung wird in die Entscheidungsprozesse auf betrieblicher Ebene eingebunden. Die Mitbestimmung greift somit direkt in das Herrschafts- und Überwachungssystem zur Regelung der Arbeitsbeziehungen ein.“  LitDokAB 01/02-2, b-61.
“Works councils are the most important pillar of workplace industrial relations in Germany but little is known of their economic effects. ... It is found, that works councils are associated with reduced labour fluctuation, higher productivity (in larger establishment only), ... Yet they are also associated with lower profitability and higher wages.“  LitDokAB 01/02-2, b-277.

Bevölkerung: „Nach 2015 wird das deutsche Erwerbspersonenpotenzial derart sinken, dass eine vollständige Kompensation durch Einwanderung nahezu ausgeschlossen erscheint.“  LitDokAB 01/02-2, b-576.
„1999 stieg die Einwohnerzahl Deutschlands um 0,2 % auf 82,2 Millionen. ... Das geringe Bevölkerungswachstum hängt hauptsächlich mit der Erhöhung des Zuwanderungsüberschusses zusammen.“  LitDokAB 01/02-1, a-740.
Die Vorausberechnung bis 2050 umfasst zwei Wanderungsvarianten mit langfristigen jährlichen Außenwanderungsgewinnen von etwa 100.000 (Variante 1) bzw. 200.000 Personen (Variante 2.) ... Weiter wurde angenommen, dass sich die Sterblichkeit so verbessert, dass im Jahr 2050 die durchschnittliche Lebenserwartung etwa vier Jahre höher liegt als heute. ... Die Vorausberechnung weist in allen Varianten von Beginn an abnehmende Bevölkerungszahlen auf. ... Die Sterbefallüberschüsse liegen stets höher als die Wanderungsüberschüsse. Am Ende des Jahres 2050 wird Deutschland demnach noch gut 64 Millionen (Variante 1) bis 70 Millionen (Variante 2) Einwohner haben, heute sind es 82 Millionen.“  LitDokAB 01/02-1, a-741 (Kauft bloß kein Eigenheim oder eine Eigentumswohnung – die Immobilienpreise werden – mit Ausnahme weniger Ballungsgebiete - insgesamt fallen.) „Langfristig werden Zuwanderungen mit Blick auf das rückläufige inländische Arbeitskräfteangebot für notwendig erachtet; ... Bei einer Nettozuwanderung von jährlich 140.000 Personen dürfte das Arbeitskräfteangebot in den nächsten 15 Jahren nicht unter das Ausgangsniveau fallen, danach jedoch rasch bis 2050 auf 27,3 Millionen zurückgehen. Bei Nettozugängen von 260.000 Personen jährlich ist in den nächsten Jahren mit einer Zunahme des Arbeitskräfteangebots zu rechnen. ... Um nach 2020 das Arbeitskräfteangebot zu stabilisieren, bedarf es weitaus höherer Nettozuwanderungen – über 600.000 Personen jährlich.“  LitDokAB 01/02-1, a-779.

Billigarbeitsplätze: „Im Jahr 2000 befanden sich ... mehr als 10% der Erwerbstätigen in geringfügig entlohnten Beschäftigungsverhältnissen.“ LitDokAB 01/02-2, b-656. „Geringfügige Nebenerwerbstätige werden tendenziell durch ausschließlich geringfügig Beschäftigte substituiert.“ LitDokAB 01/02-2, b-657.
„In den USA ist der Anteil der Niedriglöhne doppelt so hoch wie in Frankreich; jedoch ist er in den vergangenen Jahren jenseits des Atlantik relativ konstant geblieben, während er in Frankreich angestiegen ist. ... Überdurchschnittlich sind es Frauen, Jugendliche und gering Qualifizierte, die eine Niedriglohnbeschäftigung ausüben, und auch bei den Teilzeitstellen sind diese Gruppen häufiger vertreten.“  LitDokAB 01/02-1, a-642.

Bürgergeld: „Seit längerem wird von verschiedenen Seiten ein steuerfinanziertes Grundeinkommen in Höhe des Existenzminimums gefordert. ... Die Finanzierung kann ... aus der Einkommenssteuer mithilfe eines veränderten Tarifs erfolgen. Die dafür entwickelten Rechenmodelle sind in Kurzform publiziert. Mithilfe dieser Rechenmodelle bekommt der Gesetzgeber die Möglichkeit, die Höhe des Bürgergeldes selbst frei zu bestimmen.“ (Anmerkung: Wir hätten dann Verhältnisse wie im alten Rom, wo Massen von ruinierten Kleinbauern auf Staatskosten ernährt und unterhalten werden mussten. In dieser totalen Abhängigkeit von der Staatsmacht einen Fortschritt in Richtung individueller Selbstbestimmung zu sehen, ist grotesk. wb)

Büroarbeit: „Nach einem starken Anstieg in den 70er und 80er Jahren stagniert seit 1990 die Beschäftigung im Bürobereich. Die Verbreitung des Computers nähert sich der 100%-Marke. Gleichzeitig ändern sich die internen Organisationsstrukturen fundamental. Immer mehr Beschäftigte sind in gehobenen und leitenden Funktionen tätig, Personal in einfacher Stellung wird immer weniger benötigt.“ LitDokAB 01/02-1, a-140.

Call-Center: „Die Ergebnisse weisen generell auf restriktive Entscheidungsspielräume, geringe Komplexität und Variabilität der Arbeitsaufgaben sowie geringe Nutzung der Qualifikation bei den hier untersuchten Tätigkeiten.“ LitDokAB 01/02-2, b-1134.

Computer: „Beinahe zwei Drittel (62%) der Erwerbstätigen in der Bundesrepublik Deutschland haben an ihrem Arbeitsplatz mit computergesteuertem Gerät zu tun. ... Mehr als ein Drittel (36%) der Beschäftigten arbeiten im Jahr 1998/99 überwiegend mit computergesteuertem Gerät.“ LitDokAB 01/02-1, a-139.

ehrenamtliche Arbeit: „Gerade auf lokaler Ebene zeigt sich die Bedeutung ehrenamtlicher Engagements in Bezug auf Subsidiarität, Solidarität, regionale Identität und sozialen Zusammenhalt einerseits wie auch in Richtung Zivilgesellschaft, Schwarzarbeit und Arbeitsmarkt.“  LitDokAB 01/02-1, a-885.
„Es ist zu befürchten, dass der zunächst geschlechtsneutral formulierte Aufruf zur weiteren Ausdehnung von ehrenamtlicher Tätigkeit letztlich darauf abzielt, Frauen aus dem Erwerbsarbeitsmarkt hinauszudrängen und sie wieder vermehrt in den Sektor der unbezahlten Arbeit zu verweisen.“ LitDokAB 01/02-2, b-666.

Einkommensunterschiede: „Die Zerlegung der Ungleichheit nach Einkommenskomponenten ergibt, dass die Verteilungsungleichheit zum größten Teil durch die Bruttoeinkommen aus unselbständiger Arbeit bestimmt wird. Zwar sind die Selbständigen- und Vermögenseinkommen wesentlich ungleicher verteilt, durch ihren vergleichsweisen geringen Anteil am Gesamteinkommen ist ihr Einfluss auf die Gesamtverteilung aber begrenzt.“

EU-Osterweiterung: “This IZA study analyses the widespread concern that cheaper workers from Central and Eastern European countries seeking EU membership will flood across the current EU, thereby reducing the wages of native workers or even pushing them out of their jobs. According to IZA’s research, in the short run it is likely that migration flows will increase. In the long run, however, East-West migration will most probably be limited to about 2-3% of the population in the candidate countries. The majority of these people will be temporary not permanent, immigrants, with Austria and Germany being the main receiving countries.”  LitDokAB 01/02-1, a-759

Existenzgründungen: „Selbständigkeit scheint für immer mehr Menschen in den Niederlanden attraktiv zu werden... Immer weniger Selbständige arbeiten im Agrarsektor, die Mehrzahl der neuen Existenzgründungen findet im Dienstleistungsbereich statt. Die meisten neuen Selbständigen möchten allerdings allein arbeiten; sie haben nicht die Absicht, Personal einzustellen.“ LitDokAB 01/02-2, b-507.

Fehlzeiten und Probezeit: „Die Wahrscheinlichkeit von Fehlzeiten steigt deutlich, sobald die Probezeit beendet ist, und liegt anschließend signifikant höher.“ LitDokAB 01/02-1, a-837.

Feinmechanik und Optik: „Die feinmechanische und optische Industrie gehörte in ihrer traditionellen Abgrenzung zu den kleineren Branchen der deutschen Wirtschaft. 1994 waren dort knapp 220.000 Personen beschäftigt. Mit der Veränderung der Branchenabgrenzung – sie wird jetzt als Medizin-, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik sowie Optik (MSRO-Technik) geführt – hat sich ihr Gewicht spürbar erhöht.“ LitDokAB 01/02-1, a-1070.

Fischerei: „Bremerhaven ist mit Abstand der wichtigste Fischverarbeitungs- und Umschlagplatz in Deutschland. Die Fischwirtschaft konzentriert sich hier auf den Fischereihafen, der zurzeit rund 7.750 Beschäftigten Arbeit bietet. Hiervon sind mindestens 4.150 Beschäftigte der Fischwirtschaft und ihren Zuliefern zuzuordnen. In der Industrie sind 42% der Beschäftigten in der Fischverarbeitung tätig. Insgesamt sind fast 10% aller Arbeitsplätze in der Seestadt von der Fischwirtschaft abhängig.“ LitDokAB 01/02-2, b-816.

Frauenlöhne: „Aus der Verdienststruktur geht hervor, dass vollzeitbeschäftigte Frauen in der Industrie und im Dienstleistungssektor 1995 EU-weit nur etwa 75% der Einkünfte männlicher Kollegen bezogen. Trotz erheblicher Unterschiede zwischen den Ländern erreichten Frauen nur in vier Fällen – Belgien, Dänemark, Luxemburg und Schweden – mehr als 85% der Durchschnittsverdienste von Männern. In keinem Mitgliedsstaat lagen die Werte über 90& (Spitzenreiter war Schweden mit 88%). ... Im öffentlichen Dienst fällt die Einkommensspanne allerdings geringer aus (hier verdienten Frauen EU-weit etwa 86% dessen, was ihren männlichen Kollegen gezahlt wurde).“ LitDokAB 01/02-2, b-464.
„Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen können auf vielfältige Faktoren zurückzuführen sein. Erstens weisen die Arbeitsplätze nicht die gleichen Merkmale auf: die Arbeitszeit der Frauen ist im Schnitt kürzer, hauptsächlich aufgrund der Teilzeitbeschäftigung (von der rund ein Drittel der Frauen gegenüber nicht einmal 5% der Männer betroffen sind); manche Kategorien von Arbeitsplätzen sind vorwiegend mit Frauen besetzt (Angestellte), während andere eher die Domäne von Männern sind (Führungskräfte und Arbeiter); ferner sind Frauen häufiger als Männer im öffentlichen Dienst beschäftigt. Die Unterschiede zwischen den individuellen Merkmalen (Ausbildung, Berufserfahrung, Unterbrechung der Berufslaufbahn) tragen ebenfalls zu den Lohnunterschieden bei. ... Die Unterschiede hinsichtlich der wöchentlichen Arbeitszeit spielen ein wichtige Rolle, da sie zwei Fünftel des Lohngefälles erklären; die anderen strukturellen Unterschiede sind für zwei Fünftel verantwortlich; das letzte Fünftel ist ‚unerklärt’.“ LitDokAB 01/02-2, b-1126.

Frühverrentung (siehe Alter): „In der Lebenswirklichkeit spielt der frühzeitige Übergang vom Erwerbsleben in den Ruhestand seit längerem eine viel bedeutsamere Rolle als das Ausscheiden nach der Vollendung des 65. Lebensjahres. Die gesetzlich als ‚Regelaltersrente’ ... ab Vollendung des 65. Lebensjahres ist schon seit langem zu einem Ausnahmetatbestand ... geworden.“ LitDokAB 01/02-1, a-1407.

Führungskräfte: „Für die 6.500 promovierten Juristen und Wirtschaftswissenschaftler der Promotionsjahrgänge 1955, 1965, 1975 und 1985 wird .... der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft, Bildungsverlauf und beruflicher Karriere untersucht. Das Ergebnis ist eindeutig. Die Chancen, eine Führungsposition in der Wirtschaft zu erreichen, sind für die Promovierten, die aus dem gehobenen oder dem Großbürgertum stammen, um 50 bis 100 Prozent größer als für die Promovierten aus der Arbeiterklasse oder den Mittelschichten. ... Die soziale Herkunft stellt einen wesentlichen eigenständigen Faktor der sozialen Auslese dar.“ LitDokAB 01/02-2, b-1032.
„Gezeigt wird ... wie der Zugang zu attraktiven Positionen durch bestimmte Praktiken der sozialen Schließung eingeschränkt wird.“ LitDokAB 01/02-1, a-1125.

Geografen: „Die Befragung fand im SIS 2000 statt und erfasste bei einer Rücklaufquote von 58% die Absolventenjahrgänge von 1993 bis 2000. Nur 78% der Marburger Diplomgeografen verfügen über ein regelmäßiges Einkommen, über 50% eine ausbildungsadäquate Beschäftigung aus, jeweils 41% haben eine Dauerstelle bzw. ein monatliches Nettoeinkommen zwischen 3000.- und 5000.- DM, nur 5-8% sind arbeitslos.... Im Vergleich zu der 1993er Befragung hat sich die Arbeitsmarktsituation insgesamt verschlechtert. Mehr als doppelt so viele (1993: 18%, 2000: 39%) gehen einem Beruf nach, für den der Hochschulabschluss keine Voraussetzung darstellt bzw. ohne jegliche Bedeutung ist, der Anteil der ausbildungsadäquat und auf akademischen Positionsniveau Beschäftigten sind (1993: 51%, 2000: 39%); in zunehmendem Maße nimmt man an einer Umschulung teil ... oder bewirbt sich um Stellen, die nicht der fachlichen Qualifikation entsprechen (1993: 53%, 2000: 69%).“ LitDokAB 01/02-1, a-1268.

Gesundheit am Arbeitsplatz: „Tätigkeiten, die aus gesundheitlichen Gründen nur zeitlich befristet ausgeübt werden können, führen für eine Vielzahl von auf solchen Arbeitsplätzen Beschäftigten lange vor Erreichen des gesetzlichen Rentenalters zu Statuspassagen im Erwerbsverlauf (auf Deutsch: zu zeitweiliger Arbeitslosigkeit, wb) Viel mehr von der Art der erreichbaren Arbeitsplätze als von der psycho-physischen Leistungsfähigkeit ist abhängig, ob eine Person ‚relativ gesund’ am Erwerbsleben partizipieren kann oder ‚relativ krank’ von ihm ausgeschieden wird. ... Stellenwechsel aus gesundheitlichen Gründen haben jedoch häufig ungünstige Folgen für den weiteren Erwerbsverlauf und deuten auf Abwärtsspiralen bis hin zur vermutlich endgültigen Beendigung der Erwerbstätigkeit hin.“  LitDokAB 01/02-1, a-585.

Gewerkschaften: Arbeitsintensität “has increased faster in countries where trade unions density has declined the most.“ LitDokAB 01/02-1, a-95.

Grundeinkommen: „Seit längerem wird von verschiedenen Seiten ein steuerfinanziertes Grundeinkommen in Höhe des Existenzminimums gefordert. ... Die Finanzierung kann ... aus der Einkommenssteuer mithilfe eines veränderten Tarifs erfolgen. Die dafür entwickelten Rechenmodelle sind in Kurzform publiziert. Mithilfe dieser Rechenmodelle bekommt der Gesetzgeber die Möglichkeit, die Höhe des Bürgergeldes selbst frei zu bestimmen.“ (Anmerkung: Wir hätten dann Verhältnisse wie im alten Rom, wo Massen von ruinierten Kleinbauern auf Staatskosten ernährt und unterhalten werden mussten. In dieser verstärkten Abhängigkeit von der Staatsmacht einen Fortschritt in Richtung Selbstbestimmung der Individuen zu sehen, ist grotesk. wb)

Gruppenarbeit: „In diesem Artikel wird anhand von drei Unternehmen die Rücknahme von Gruppenarbeit untersucht. Dabei stehen drei paradox erscheinende Entwicklungen im Mittelpunkt der Betrachtungen: Weswegen wurde in den Unternehmen die Gruppenarbeit zurückgenommen, obwohl die Gruppenarbeitsprojekte von der Unternehmensführung intern und extern lange Zeit als wirtschaftliche Erfolgsgeschichte präsentiert wurden? (Anmerkung: es war wohl nicht profitabel genug. wb) Weswegen gab es von Seiten der Mitarbeiter keinen Widerstand gegen die Rücknahme der Gruppenarbeit, obwohl diese in der Gruppenarbeitsliteratur als Nutznießer der neuen Produktionskonzepte betrachtet werden? (Anmerkung: Die Lohnarbeiter können Vor- und Nachteil offenbar besser abwägen. wb) Weswegen konnte die Gruppenarbeit so leicht erodieren, obwohl in der Organisationsforschung von der strukturellen Trägheit einmal etablierter Organisationsformen ausgegangen wird? (Anmerkung: Wie soll Gruppenarbeit nicht erodieren, wenn die Manager zu 98% kooperationsuntauglich und kooperationsunwillig sind und die Vorteile der Gruppenkooperation für die Lohnarbeiter gering, die Nachteile aber hoch sind? wb).  LitDokAB 01/02-2, b-130. „Gruppenarbeit (ist) weniger verbreitet als oftmals vermutet (wird); es gibt offensichtlich eine Diskrepanz zwischen der Selbstdarstellung von Organisationen auf der einen und der internen Praktik auf der anderen Seite.“ LitDokAB 01/02-2, b-132.

Handwerk: „In vielen Handwerksbetrieben verlaufen Berufskarrieren in einer Sackgasse. Ältere Fachkräfte wechseln in Industrie- oder Dienstleistungsbetriebe, weil sie keine andere Perspektive sehen oder auf Dauer die gesundheitlichen Belastungen nicht mehr verkraften. Das führt zu der paradoxen Situation, dass entgegen dem demografischen Trend viele Handwerksbetriebe junge Belegschaften haben.“ LitDokAB 01/02-1, a-1045. ...“Dazu gehört auch, dass Ausweichlösungen, wie das verbreitete Ausbilden weit über den eigenen Bedarf und der produktive Einsatz von Lehrlingen über ein vom Ausbildungszweck gerechtfertigtes Ausmaß hinaus immer weniger funktionieren.“ LitDokAB 01/02-1, a-1046.

Hochschulen: „Die Stufung des Studiums und die Differenzierung des Angebots, die auch Ausbildungen mit einbezieht, die bisher als kurze, anwendungsorientierte Studien dem Bereich der Berufsausbildungen zugerechnet wurden und die auf die steigende Nachfrage flexibler reagieren können als die bisherige monolithische Studien- und Prüfungsstruktur, sollen neue Impulse geben und dem Missstand eines nicht mehr zeitgemäßen Hochschulwesens abhelfen.“ LitDokAB 01/02-1, a-1191.
Hochschulen sind „Einrichtungen der Humankapitalproduktion, die auf jeweils spezifische Sortier- und Veredelungsaktivitäten spezialisiert sind.“  LitDokAB 01/02-1, a-1164.
„Im Vergleich zu Männern beurteilen Frauen eine Universitätstätigkeit als weniger attraktiv.“ LitDokAB 01/02-1, a-1309.

Immigration: „Zwischen 1989 und 1992 betrug die Nettozuwanderung nach Deutschland sogar über 1 Million pro Jahr. ... Jetzt, am Ende der Dekade, sind es nur noch relativ geringe Wanderungsbewegungen...“ LitDokAB 01/02-2, b-549. „Mögliches Ausmaß an Migration aus den mittel- und osteuropäischen Staaten in die EU nach der EU-Osterweiterung: ... Unabhängig von der Höhe des Potentials zeigen Studien, dass die potentiellen Wanderer ... relativ jung und gut ausgebildet sind.“ LitDokAB 01/02-2, b-559.

Informatiker: „Der Stellenmarkt für Fach- und Führungskräfte ist im vergangenen Jahr deutlich eingebrochen. Nach dem jähen Ende des Dotcom-Booms und schwacher Wirtschaftslage in Deutschland ist die Zahl der ausgeschriebenen Posten um knapp 30 Prozent auf 80.500 gefallen.
Dies ist ein niedrigerer Stand als in den drei vorherigen Jahren. Auch 2002 ist nach einer Studie der VDI Nachrichten noch keine Besserung in Sicht: Im ersten Quartal wurden nur 12.700 Stellen in 37 untersuchten Zeitungen ausgeschrieben, 60 Prozent weniger als im gleichen Vorjahreszeitraum.
Darunter leidet auch die Star-Branche der 90er Jahre: Informatiker sind nicht mehr gefragt. Im ersten Quartal fanden sich nur 3038 Stellenangebote für Absolventen eines Informatikstudiums - nicht mal ein Drittel des Niveaus vom Vorjahr.“ (Aus: Financial Times Deutschland,
23.7.2002)

Ingenieure: „Der Blick auf die Arbeitsmarktsituation von Ingenieuren unterstreicht, dass von ... qualitativen Veränderungen das zunehmend knapper werdende Angebot an Jungingenieuren profitiert, während Ingenieure über 45 überproportional von Arbeitslosigkeit betroffen sind.“ LitDokAB 01/02-2, b-878.

IT: „Empirische Befunde stützen nicht die Theorie, dass Informations- und Kommunikationstechnologie ausreichend neue Beschäftigungschancen schaffen…”  LitDokAB 01/02-1, a-514.
„Dem deutschen Arbeitsmarkt fehlen etwa 200.000 IT-Spezialisten. Dieser Mangel an entsprechend qualifizierten Mitarbeitern treibt das Vergütungsniveau in der IT-Branche in die Höhe.“ LitDokAB 01/02-2, b-823.
Durch Verbreitung der Informationstechnologie (haben) rund drei Viertel der Erwerbstätigen ... eine Änderung im Betrieb erfahren und auch eine Auswirkung auf die persönliche Arbeitssituation (41 Prozent). Aus Sicht der Befragten hat sich die Arbeit in dem Zweijahres-Zeitraum 1998/99 eher negativ entwickelt, Stress und Arbeitsdruck haben zugenommen, ebenso die körperliche Belastung.“ LitDokAB 01/02-2, b-333.
„Die Informationswirtschaft repräsentierte 1998 bereits 2,8 % der Beschäftigten und immerhin 21,8% des gesamten Beschäftigungszuwächse in Deutschland.“ LitDokAB 01/02-1, a-1088.
IM TK-Bereich wirkt sich die Liberalisierung langfristig eher negativ auf die Beschäftigungslage aus: Im Jahre 2005 ergibt sich ein negativer Beschäftigungssaldo von rund 12.000 Erwerbstätigen.“ LitDokAB 01/02-1, a-1089.
„Es wird eingeschätzt, dass derzeit (1998) 500.000 Arbeitsplätze im IT-Bereich wegen Fachkräftemangels unbesetzt sind und sich das Problem eher noch verschärft.“  LitDokAB 01/02-1, a-516.

IT-Branche 2002 umfasst 1200 Unternehmen mit ca. 700.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz 2001 von 110 Milliarden Euro. (Macht pro Mitarbeiter knapp 160.000 Euro im Jahr. Rechnen wir ein Jahresgehalt von durchschnittlich 40.000 Euro, dann entfallen auf das Kapital (c + m) rund 120.000 Euro.

Jobverlust und Lohnverlust: „In the year of displacement annual earnings declined by about 13,5% ... Two years later, annual earnings were still 6,5% less than before displacement...“ LitDokAB 01/02-2, b-587.

Kleinbetriebe: „all in all, wages are lower, non-wage incomes (fringes) are lower, job security is lower, work organisation is less rigid, institutionalised possibilities for workers’ participation in decision making are weaker, and opportunities for skill enhancement are worse in small firms compared to large firms. The weight of evidence, therefore, indicates that, on average, small firms offer worse jobs than large firms.” LitDokAB 01/02-1, a-376.
„Kleine und mittlere Unternehmen bedürfen zunehmend externer Berater sowohl für das strategische als auch für das operative Geschäft.“ LitDokAB 01/02-2, b-127. (Anmerkung: Erst kommt ein Berater, dann der Konkursverwalter! wb)

Konkurrenz der Lohnarbeiter: „Vor allem scheint im U.S.-amerikanischen Betrieb eine höhere Leistungs- bzw. Wettbewerbsintensität zu herrschen als im deutschen Betrieb.“ LitDokAB 01/02-1, a-268.

Kulturindustrie: „Steigende Akademisierungsgrade, eine hohe Repräsentanz von Frauen, Verberuflichungstendenzen und veränderte Arrangements von Arbeit und Leben (sprich: unsichere Beschäftigung, wb) deuten auf einen modernen ... Erwerbstypus hin.“ LitDokAB 01/02-2, b-885. „Nur 45 Prozent der Künstler und Publizisten standen 1995 in einem Normalarbeitsverhältnis.“ LitDokAB 01/02-2, b-886.

Kündigungen: „Betriebsbedingte Kündigungen sind in Zeiten wirtschaftlicher Rezession an der Tagesordnung.“ ­ LitDokAB 01/02-2, b-59.

Kündigungsschutz: „Je wichtiger ... Geld im politischen Entscheidungsprozess ist, je gespaltener die Arbeitnehmerschaft ist und je globalisierter die Kapitalmärkte sind, desto wahrscheinlicher ist ein kapitalistisches politökonomisches Gleichgewicht mit wenig Kündigungsschutz, dafür aber stark ausgebautem Investorenschutz.“  LitDokAB 01/02-2, b-98.
“There is clear evidence that reducing dismissal protection decreases the demand for fixed-term employment.“ (Anmerkung: Heißt, es werden nach Abbau des Kündigungsschutzes Lohnarbeiter eingestellt, deren Arbeitsplatz in der unternehmerischen Planung befristet ist, ohne dass der Lohnarbeiter das weiß, wobei es dem Kapital ganz frei steht, wann die Arbeitsfrist zu Ende geht. wb)

Ladenöffnungszeiten: „Die Liberalisierung von Ladenöffnungszeiten scheitert in vielen Fällen am Widerstand und den Argumentationen der im Verkauf beschäftigten Personen, die durch eine Flexibilisierung der Arbeitszeit eine Verschlechterung ihrer Arbeitsbedingungen befürchten.“ LitDokAB 01/02-1, a-1081.
“Es wird gezeigt, dass sich die an die Deregulierung des Ladenschlussgesetzes geknüpften positiven Erwartungen – mehr Umsatz, mehr Beschäftigung – nicht erfüllt haben. Beschäftigung wurde abgebaut und dereguliert, flexible Arbeitszeitregelungen haben zugenommen.“ LitDokAB 01/02-1, a-1082.

Lehrer in Teilzeit: „Ab dem Jahr 1991 wurden im Lehrerbereich Brandenburgs mehrere Modelle zur Teilzeitarbeit entwickelt. ... Ein Lohnausgleich war in keinem der Modelle vorgesehen. ... Es wird festgestellt, dass die Lehrkräfte erheblich höhere Arbeitsumfänge leisten, als das jeweilige Modell vorsieht. ... Die Lehrkräfte sind mit der Beschäftigungspolitik im Schulbereich ... zu 88,7 % teilweise, überwiegend oder völlig unzufrieden.“ LitDokAB 01/02-1, a-1160.

Leiharbeit: „Die gewerbsmäßige Überlassung von Arbeitnehmern für einen gewissen Zeitraum gewinnt immer mehr an Bedeutung. Zum einen lassen sich durch den Einsatz von Fremdfirmenarbeitnehmern Lohn- und Lohnnebenkosten einsparen, zum anderen führt dies aber auch zu einer Flexibilisierung des Einsatzes von Arbeitskräften.“ (In der Leiharbeit wird sichtbar, was im Grunde für jeden Lohnarbeiter gilt: Er kann sich zwar für den einen Kapitalisten und gegen einen anderen entscheiden, aber nie gegen die Kapitalistenklasse insgesamt. Jeder Lohnarbeiter gehört der gesamten Kapitalistenklasse und wird von der gesamten Kapitalistenklasse ausgebeutet, egal für welchen Einzelkapitalisten er gerade arbeitet. wb) LitDokAB 01/02-2, b-236.
„Zeit/Leiharbeit ist eine Arbeitsform, deren Bedeutung sowohl gesellschafts- und beschäftigungspolitisch als auch im Rahmen individueller Berufsbiographien stetig zunimmt. Im Gegensatz zu traditionellen Arbeitsformen weist Zeitarbeit besondere Anforderungs- und Belastungsstrukturen auf. Diese sind u.a. gekennzeichnet durch den häufigen Wechsel von Arbeitsort, Arbeitszeit, Arbeitsweg, Arbeitsbedingungen, Arbeitsaufgaben und den Wechsel der sozialen Situation.“ LitDokAB 01/02-2, b-644.

Leistungslohn in der Metall- und Textilindustrie: „Es zeigt sich, dass bis Ende der neunziger Jahre nur eine Minderheit der Unternehmen Leistungslohnsysteme neu eingeführt oder ihre bestehenden Systeme überarbeitet haben. Die Planungen der Unternehmen lassen jedoch für die nächsten Jahre einen stärkeren Wandel erwarten. Wo das Management sich der Leistungsentlohnung angenommen hat, zeigt sich eine Gewichtsverschiebung von der stark regulierten zu den schwach oder gar nicht regulierten Leistungslohnformen. Auf dem Vormarsch sind zudem Entgeldsysteme, die die klassische Unterscheidung zwischen leistungs- und ertragsorientierter Entlohnung nicht mehr kennen.“ LitDokAB 01/02-2, b-187.
„Die in bundesdeutschen Unternehmen jeweils gewährten betrieblichen Zusatz- und Sozialleistungen haben offenbar keinen die Motivation und Loyalität bzw. die Produktivität der Arbeitnehmer verbessernden oder steigernden Einfluss. ... Insgesamt stützen die empirischen Befunde ... die Substitutionshypothese (die davon ausgeht, dass die Arbeitnehmer die (betrieblichen) Sozialleistungen durch einen entsprechenden Verzicht auf Direktentgelte ‚erkaufen’...“ LitDokAB 01/02-2, b-187.

Lohnkosten im internationalen Vergleich: „Die Arbeitskosten im verarbeitenden Gewerbe Westdeutschlands betrugen 1999 mehr als 49 DM je Stunde. Damit lag es im internationalen Vergleich um 39 Prozent über dem Durchschnitt der Konkurrenzländer. Allerdings ist der westdeutsche Kostennachteil seit 1996 um 15 Prozentpunkte kleiner geworden. Entlastend wirkten die Abwertung der D-Mark gegenüber dem Dollar und der – verglichen mit früher – verminderte heimische Kostendruck. In Ostdeutschland kostete 1999 eine Arbeitsstunde gut 31 DM. Damit wurden Größenordnungen erreicht, wie sie in Großbritannien, Italien oder Frankreich gemessen wurden.“  LitDokAB 01/02-1, a-651.
Lohnstückkosten im Vergleich: „Das verarbeitende Gewerbe Westdeutschlands hat nach Norwegen und Großbritannien das dritthöchste Lohnstückkostenniveau der Industrieländer zu verkraften. Die vergleichsweise hohe Produktivität reicht der westdeutschen Industrie nicht aus, um den heimischen Arbeitskostendruck aufzufangen. Dieser Befund gilt, obwohl die Lohnstückkostenentwicklung seit 1996 hierzulande um 6 Prozent gesunken ist.  ... Der deutsche Kostennachteil, der sich seit 1989 gegenüber der ausländischen Konkurrenz aufgebaut hatte, machte 1996 noch rund 20 Prozent aus. Bis 1999 konnte er auf 6,5 Prozent verringert werden.“  LitDokAB 01/02-1, a-652.
„Die Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe Westdeutschlands betrugen im Jahr 2000 mehr als 50 DM je Stunde. Damit lag es um 27 Prozent über dem Durchschnitt der Konkurrenzländer. Allerdings ist der westdeutsche Kostennachteil seit 1996 um 27 Prozentpunkte kleiner geworden.“ LitDokAB 01/02-2, b-474. „Inzwischen ist die Lohnstückkostenposition der westdeutschen Industrie wieder etwas besser geworden als am Ende der 80er Jahre. Hierbei hatten allerdings Wechselkurseinflüsse erheblichen Anteil.“ LitDokAB 01/02-2, b-475.

Löhne, Ostdeutschland: „Es haben sich die verfügbaren Einkommen in Ostdeutschland bis zum Jahre 1998 dem westdeutschen Einkommensniveau auf rund 80%, kaufkraftbereinigt sogar auf 85% genähert. Ermöglicht wurde diese Annäherung vor allem durch die anhaltend hohen Transfers nach Ostdeutschland, denn die Markteinkommen (=Löhne, wb) entwickelten sich weit schwächer, diese stagnieren seit 1994 und kamen im Jahre 1998 nur auf 70% des Niveaus in Westdeutschland. ... Die haushaltsbezogene Verteilung der Markteinkommen ist dabei in beiden Regionen Deutschlands insgesamt deutlich ungleicher geworden;“ (das heißt die Lohnspreizung stieg) LitDokAB 01/02-1, a-632.

Löhne: „... der reale Nettoverdienst (ist) im Westen 2000 um knapp 2% und im Osten zwischen 3,4 und 6,1% gestiegen.“ LitDokAB 01/02-1, a-637.

Lohn-Gewinnverhältnis: „Insgesamt bestätigen die Indikatoren eine anhaltende Schere zwischen überproportional wachsenden Gewinn- und Vermögenseinkommen sowie unterproportional steigenden Arbeits- und Sozialeinkommen.“ LitDokAB 01/02-2, b-461.

Lohnnebenkosten: „Im Jahr 1999 erreichten die Personalzusatzkosten im produzierenden Gewerbe Westdeutschlands mit fast 41.000 DM je Mitarbeiter einen neuen Höchststand, die Personalzusatzkostenquote lag in Westdeutschland bei 81,6%. In Ostdeutschland .... 68,1%. ... Die Berechnungen der Zusatzkosten für den westdeutschen Dienstleistungsbereich ergab eine Quote von knapp 81%. LitDokAB 01/02-1, a-650. („Als Personalzusatzkosten gelten alle Aufwendungen, die nicht im direkten Zusammenhang mit der tatsächlich geleisteten Arbeit stehen. Dazu gehören:
- Lohn und Gehalt für arbeitsfreie Tage wie Urlaub, Feiertage, Krankheitstage;
- Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Gratifikationen;
- Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber und Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung;
- sonstige Zusatzkosten wie Familienbeihilfen oder Kantinenzuschüsse.) (Hinter dieser Kategorie steckt die kapitalistische Vorstellung: Ich möchte nur für wirkliche Arbeitszeit bezahlen, alles andere ist „Zusatz“ bzw. „sozialistischer Schnickschnack“!) „Im Jahr 1999 erreichten die Personalzusatzkosten im produzierenden Gewerbe Westdeutschlands mit fast 41.000 DM je Mitarbeiter einen neuen Höchststand, die Personalzusatzkostenquote lag in Westdeutschland bei 81,6%. In Ostdeutschland .... 68,1%. ... Die Berechnungen der Zusatzkosten für den westdeutschen Dienstleistungsbereich ergab eine Quote von knapp 81%. LitDokAB 01/02-1, a-650.

Lohnniveau und Arbeitslosigkeit: “The wages of less qualified workers are more responsive to local unemployment rates than the wages of more qualified workers.”  LitDokAB 01/02-1, a-809.
„Die zurückhaltende Lohnpolitik und die enorme Zunahme von Gewinnen und Kapitalrentabilität haben den Anstieg der Arbeitslosigkeit nicht verhindern können. Im Gegenteil: Der internationale Vergleich zeigt, dass die übermäßige Lohnzurückhaltung in Deutschland eine verheerende Beschäftigungswirkung gezeigt hat. Deutschland ist Meister in der Lohnzurückhaltung aber Schlusslicht in der Beschäftigungswirkung. ... Die Gewerkschaften haben große tarifpolitische Vorleistungen erbracht.“  LitDokAB 01/02-1, a-639.

Lohnspreizung und Arbeitslosigkeit: „Am deutschen Beispiel wird u.a. gezeigt, dass kein ‚Beschäftigungswunder’ eingetreten ist, obwohl die Lohnspreizung in vielen Formen, auch in der Vollarbeitszeit zugenommen hat.“ LitDokAB 01/02-1, a-638.

Lohnunterschiede, regional/Frauen-Männer:The regional disparities in wages are larger for female employees than for males and have a differing structure.”  LitDokAB 01/02-1, a-630.

Lohnunterschiede: „Es zeigt sich, dass Unternehmen Unterschiede in den Einkommen bewusst gestalten, um ihren Arbeitnehmern gezielt Arbeitsanreize zu setzen und um effiziente Arbeitnehmer-Stellen-Matches herbeizuführen. Lohnstrukturen stellen also ein personalpolitisches Instrument dar.“ LitDokAB 01/02-1, a-325.

Lohnverlust bei Jobverlust: „In the year of displacement annual earnings declined by about 13,5% ... Two years later, annual earnings were still 6,5% less than before displacement...“ LitDokAB 01/02-2, b-587.

Lohnzyklen: „Recent research on wage cyclicity has suggested that wages are very procyclical (tending to rise and fall with economic upturns and downturns), even for workers who remain with the same employer.“ LitDokAB 01/02-2, b-469.

Maschinenlaufzeiten und Arbeitszeit: „Schon die Arbeitszeitberichterstattung wies auf einen hohen Grad der Entkoppelung von Arbeits- und Betriebszeiten und auf deutlich längere Maschinenlaufzeiten hin. Tatsächlich laufen in Deutschland die Maschinen fast 70 Stunden in der Woche, das sind 30 Stunden mehr als die Regelarbeitszeit.“  LitDokAB 01/02-1, a-1058.

Meister & Techniker: „Die Analyse der Entwicklung der Anzahl der ... Industriemeister und Techniker zeigt, dass letztere eine vergleichsweise stabile (und über dem Durchschnitt liegende) Beschäftigung aufweisen, während die Tendenz der Industriemeisterbeschäftigung bedenklich nach unten weist.“ LitDokAB 01/02-2, b-879.

Migration: „Etwa 14 % aller Natur- und Ingenieurwissenschaftler in den USA sind nichtamerikanischer Herkunft (foreign-born).“ LitDokAB 01/02-1, a-1020.
„Today, an estimated 150 million people live outside their countries of birth or citizenship. This means that there are more migrants in the world than ever before.” LitDokAB 01/02-1, a-775.
„Langfristig werden Zuwanderungen mit Blick auf das rückläufige inländische Arbeitskräfteangebot für notwendig erachtet; ... Bei einer Nettozuwanderung von jährlich 140.000 Personen dürfte das Arbeitskräfteangebot in den nächsten 15 Jahren nicht unter das Ausgangsniveau fallen, danach jedoch rasch bis 2050 auf 27,3 Millionen zurückgehen. Bei Nettozugängen von 260.000 Personen jährlich ist in den nächsten Jahren mit einer Zunahme des Arbeitskräfteangebots zu rechnen. ... Um nach 2020 das Arbeitskräfteangebot zu stabilisieren, bedarf es weitaus höherer Nettozuwanderungen – über 600.000 Personen jährlich.“  LitDokAB 01/02-1, a-779.

Mitarbeiterbeteiligung: „1998 gab es in rund 5 Prozent aller Betriebe die Beteiligung von Mitarbeitern am Erfolg oder Kapital ihres Betriebes.“  LitDokAB 01/02-1, a-331.

Mobilität: „At any given moment, many jobs are simultaneously created in segments of the economy and destroyed in others. ... The rates of job creation and job destruction have been 8-11% a year till the mid Eighties, slightly higher from then on. ... Firm turnovers is high: in most European countries birth rates of new businesses in the Eighties have been 9-13% a year in manufacturing, 12-16% in the services. Death rates just a bit lower ... Birth and death are highly concentrated in the small firm-sector.” LitDokAB 01/02-2, b-597.
„Beschäftigungsflexibilität in Form von häufiger Arbeitgeberwechsel sowie regelmäßigen Phasen von Arbeitslosigkeit prägen den Arbeitsalltag von Bauarbeitern.“ LitDokAB 01/02-2, b-831.
„So ist beispielsweise der Anteil der Berufswechsler in Berufen der Metalltechnik recht hoch....“  LitDokAB 01/02-2, b-1023.
„The most important results are that employees stay longer in larger establishments an in production industries. Older individuals, those with completed apprenticeship training and those coming directly from apprenticeship training have longer job durations.“ LitDokAB 01/02-2, b-370.
„Von den Erwerbstätigen hat rund ein Drittel im Laufe des Berufslebens mindestens einmal den Beruf gewechselt, acht Prozent darunter mehrmals.“  LitDokAB 01/02-2, b-874.

NAIRU (= konjunkturunabhängige Arbeitslosenquote): „Demnach liegt die westdeutsche NAIRU Ende des Jahres 1998 im Intervall zwischen 7,9 und 8,5 v.H.“ LitDokAB 01/02-1, a-203.

Naturwissenschaftler und Ingenieure: 1998 waren fast 90.000 Naturwissenschaftler und Ingenieure arbeitslos.“ LitDokAB 01/02-1, a-1267.

Nebenerwerb: „Geringfügige Nebenerwerbstätige werden tendenziell durch ausschließlich geringfügig Beschäftigte substituiert.“ LitDokAB 01/02-2, b-657.

New economy: „Ein schärferer Blick hinter die Kulissen in den Alltag der „new economy“ zeigt, dass erstens das „Jobwunder“ nicht stattgefunden hat, dass zweitens neue Krisengefahren entstanden sind, dass drittens die Ungleichheit in der Gesellschaft größer geworden ist und dass viertens die „old economy“ für die langfristige Entwicklung wichtiger ist als die Propheten der „new economy“ meinen.“  LitDokAB 01/02-2, b-79.

Niedriglöhne: „In den USA ist der Anteil der Niedriglöhne doppelt so hoch wie in Frankreich; jedoch ist er in den vergangenen Jahren jenseits des Atlantiks relativ konstant geblieben, während er in Frankreich angestiegen ist. ... Überdurchschnittlich oft sind es Frauen, Jugendliche und gering Qualifizierte, die eine Niedriglohnbeschäftigung ausüben, und auch bei den Teilzeitstellen sind diese Gruppen häufiger vertreten.“  LitDokAB 01/02-1, a-676.

Normalarbeitsverhältnis: „Auf den Arbeitsmärkten der EU dominieren nach wie vor unbefristete Vollzeitarbeitsverhältnisse. Gleichwohl sind auch andere Erwerbsformen (befristete Tätigkeiten, Teilzeitarbeit, Selbständigkeit) von erheblicher Bedeutung.“  LitDokAB 01/02-1, a-847.
„Gut 10 Prozent der deutschen Befragten in Westdeutschland und knapp 16 Prozent in Ostdeutschland arbeiten in ‚unsicheren’ Erwerbsformen: in befristeter Beschäftigung und Leiharbeit, in geringfügiger Beschäftigung und Freier Mitarbeit. ... Mit Abstand am häufigsten betroffen sind Personen ohne Ausbildungsabschluss – in West wie in Ost. Hochschulabsolventen sind – vor allem im Westen – die am zweithäufigsten betroffene Gruppe. ‚Unsichere’ Beschäftigung ist bei fast allen Qualifikationsstufen vor allem ein Problem der Frauen und der Jüngeren.“ LitDokAB 01/02-1, a-843.
„In Westdeutschland gibt es inzwischen 11,2 Millionen Beschäftigte mit atypischen Arbeitsverhältnissen, wie beispielsweise Teilzeitarbeit oder befristete Beschäftigung. In Ostdeutschland sind es 2,6 Millionen. Der Anteil der atypisch Beschäftigten an allen Erwerbstätigen betrug zuletzt knapp 40 Prozent, im Osten ebenso wie im Westen.“ LitDokAB 01/02-1, a-856.
„Schließlich lässt sich auch ein Anstieg atypischer Beschäftigungsverhältnisse in innovativen Bereichen der Wirtschaft feststellen... Der Anteil von Teilzeitarbeit, befristeter Beschäftigung und freier Mitarbeit in Bereichen mit erfolgreicher Prozessinnovation (steigt) in ganz erheblichem Ausmaß.“ LitDokAB 01/02-1, a-845.
„Die erleichterte Befristung von Arbeitsverträgen und die vermehrte Teilzeitarbeit haben dem deutschen Arbeitsmarkt Impulse gegeben. Denn beide atyptische Beschäftigungsformen sorgten während der 90er Jahre für zusätzliche Arbeitsplätze und haben damit den Arbeitsmarkt entlastet.“ LitDokAB 01/02-1, a-852.
„Den Prognosen zufolge werden im Jahr 2010 weniger als die Hälfte aller Berufstätigen in Normalarbeitsverhältnissen (Festanstellung mit 35 bis 40 Stundenwoche) arbeiten.“ LitDokAB 01/02-2, b-652.

Obrigkeitsdenken: „In den polnischen Unternehmen besteht großenteils ein traditionelles auf Obrigkeitsdenken ausgerichtetes institutionelles Verhalten. Man traut dem Management die Bewältigung der strategischen und führungsbezogenen Aufgaben zu und überlässt den Betriebsgewerkschaft in vielen Fällen bloß die sozialen und humanitären Instrumente zur Profilgewinnung.“  LitDokAB 01/02-1, a-569.

Öffentlicher Dienst: „Die Ergebnisse zeigen, dass Mitte 2000 6,3 Millionen Menschen bei den öffentlichen Arbeitgebern beschäftigt waren. 60.000 weniger als ein Jahr zuvor. Einem Rückgang der Vollzeitarbeitsplätze stand ein Anstieg der Teilzeitarbeitsplätze gegenüber. In Altersteilzeit befanden sich 58.000 Beschäftigte.“ LitDokAB 01/02-2, b-847.

Ostdeutschland: „9,7 Millionen Erwerbstätigen von 1989 stehen 1994 nur noch 6,3 Millionen gegenüber. Zum gleichen Zeitpunkt gibt es 1 Million Arbeitslose, 500.000 Empfänger von Vorruhestands- bzw. Altersübergangsgeld und etwa 250.000 Teilnehmer an Fortbildungs- und Umschulungsmaßnahmen. Nahezu eine halbe Million Auspendler und 800.000 in die alten Bundesländer abgewanderte Arbeitskräfte haben dort Beschäftigung gefunden.“  LitDokAB 01/02-1, a-717.
 „Ohne Arbeit in den Kapitalismus ist die dominante Massenerfahrung seit der deutschen Vereinigung. Arbeitslosigkeit ist zur negativen Gründungserfahrung der neuen Bundesländer geworden. Von ihr gehen enorme soziale Verschiebungen. Deklassierungs- wie Ausgrenzungserlebnisse aus. ... Die Massenarbeitslosigkeit hat die ostdeutsche Gesellschaft nicht allein an ihren Rändern verändert, sondern im Zentrum.“ LitDokAB 01/02-1, a-811.

Ostdeutschland, Lohn/Einkommen: „Es haben sich die verfügbaren Einkommen in Ostdeutschland bis zum Jahre 1998 dem westdeutschen Einkommensniveau auf rund 80%, kaufkraftbereinigt sogar auf 85% genähert. Ermöglicht wurde diese Annäherung vor allem durch die anhaltend hohen Transfers nach Ostdeutschland, denn die Markteinkommen (=Löhne, wb) entwickelten sich weit schwächer, diese stagnieren seit 1994 und kamen im Jahre 1998 nur auf 70% des Niveaus in Westdeutschland. ... Die haushaltsbezogene Verteilung der Markteinkommen ist dabei in beiden Regionen Deutschlands insgesamt deutlich ungleicher geworden;“ (das heißt die Lohnspreizung stieg) LitDokAB 01/02-1, a-632.

Ostdeutschland, Produktivität: „Es wird gezeigt, dass die im Vergleich zu Westdeutschland geringe Arbeitsproduktivität in der ostdeutschen Wirtschaft insbesondere wirtschaftsstrukturelle Unterschiede (Sektorstruktur, Betriebsgrößenstruktur) zwischen neuen und alten Bundesländern, eine niedrige Ausstattung mit komplementären Produktionsfaktoren (Sachkapital, Infrastruktur) und geringe Preissetzungsspielräume ostdeutscher Unternehmen verantwortlich gemacht werden können.“ LitDokAB 01/02-2, b-439. „In den neuen Bundesländern hat sich seit der Vereinigung eine Wirtschaftsstruktur herausgebildet, die in ungewöhnlich starkem Maße durch Kleinbetriebe geprägt ist.“ LitDokAB 01/02-2, b-479.

Ostdeutschland, Wanderung: „Die Nettowanderung von Ost- nach Westdeutschland hat in den letzten Jahren wieder leicht zugenommen, nachdem sich Mitte der neunziger Jahre eine weitgehend ausgeglichene Wanderungsbilanz eingestellt hatte. ... Die stärkste Dynamik zeigt sich dabei erwartungsgemäß bei der Generation der jungen Erwachsenen.“ LitDokAB 01/02-2, b-363.

Ostdeutschland, Wanderung: „Seit 1998 ist die Abwanderung aus Ostdeutschland ... wieder etwas gestiegen. Dabei ist allerdings zu berücksichtigen, dass diese Abwanderung im Wesentlichen durch Zuwanderung aus dem Ausland ausgeglichen wird. ... Der Anteil der Höchstqualifizierten bei den Abwanderern aus Ostdeutschland hat sich verdoppelt. Es kommt im Analysezeitraum 1997 bis 1999 zu negativen Wanderungssalden bei den mittleren und hohen Qualifikationen.“ LitDokAB 01/02-2, b-540.

Personalabbau: „Unter Personalabbau werden ... alle betriebsbedingten Maßnahmen verstanden, durch welche die Personalkapazität verringert wird. Hierunter fallen nicht nur die Auflösung von Beschäftigungsverhältnissen (z.B. durch Frühpensionierungen oder betriebsbedingte Kündigungen), sondern auch alternative Maßnahmen, bei denen die Beschäftigtenzahl konstant bleibt (z.B. durch Verkürzung der Regelarbeitszeit).“ LitDokAB 01/02-2, b-184.
„Die fast ausschließlich angelsächsische Forschung kommt zum Ergebnis, dass die mit dem Personalabbau angezielten ökonomischen Gewinne (Bsp. tiefere Kosten) sehr oft nicht erreicht werden. Eine Erklärung dafür sind die negative emotionalen, einstellungs- und verhaltensmäßigen Reaktionen der Survivors. Besondere Rolle kommt der Verschiebung und Auflösung des ‚psychologischen Kontrakts’, der impliziten Übereinkunft zwischen Unternehmen und Arbeitnehmenden zu. Arbeitsplatzunsicherheit und damit verbundene motivationale Verluste an Commitment und Engagement sowie gesundheitliche Folgen sind in Rechnung zu stellen, ebenso die Rolle des mittleren Managements und damit zusammenhängende Status- und Karriereprobleme.“  LitDokAB 01/02-2, b-183.

Personalzusatzkosten: „Als Personalzusatzkosten gelten alle Aufwendungen, die nicht im direkten Zusammenhang mit der tatsächlich geleisteten Arbeit stehen. Dazu gehören:
- Lohn und Gehalt für arbeitsfreie Tage wie Urlaub, Feiertage, Krankheitstage;
- Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Gratifikationen;
- Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber und Aufwendungen für die betriebliche Altersversorgung;
- sonstige Zusatzkosten wie Familienbeihilfen oder Kantinenzuschüsse. (Das ist eine ziemlich willkürlich zusammengestellte Kategorie. Dahinter steckt die kapitalistische Vorstellung: Ich möchte nur für wirkliche Arbeitszeit bezahlen, alles andere ist sozialistischer „Schnickschnack“!)

Physiker: „Für Physiker bot sich im Jahr 1999 wiederum ein guter Arbeitsmarkt. Zwar ging die Zahl der Stellenangebote, die den Arbeitsämtern gemeldet wurden, gegenüber dem Vorjahr zurück. Aber es konnten auch mehr Physiker in neue Beschäftigungsverhältnisse vermittelt werden als vor Jahresfrist. ... Gute Perspektiven hatten insbesondere Bewerber ... mit einer breiten Palette an Zusatzkenntnissen... Die Zahl der Studienanfänger ist seit Jahren kräftig gesunken. “ LitDokAB 01/02-1, a-1139.

Polen: „In den polnischen Unternehmen besteht großenteils ein traditionelles auf Obrigkeitsdenken ausgerichtetes institutionelles Verhalten. Man traut dem Management die Bewältigung der strategischen und führungsbezogenen Aufgaben zu und überlässt den Betriebsgewerkschaft in vielen Fällen bloß die sozialen und humanitären Instrumente zur Profilgewinnung.“  LitDokAB 01/02-1, a-569.

Probezeit und Fehlzeiten: „Die Wahrscheinlichkeit von Fehlzeiten steigt deutlich, sobald die Probezeit beendet ist, und liegt anschließend signifikant höher.“ LitDokAB 01/02-1, a-837.

Recht auf Arbeit in der DDR: „... die Darstellung der Berufsverbote zum Nachteil der Ausreisewilligen, ... zeigt, dass das Recht auf Arbeit nur den Bürgern gewährt wurde, die sich dem Staat gegenüber als loyal erwiesen.“ ­LitDokAB 01/02-1, a-153.
Regionale Mobilität: „Die empirische Überprüfung ... bestätigt die These, dass die Verweildauer einen direkten positiven Einfluss auf die Verharrenswahrscheinlichkeit ausübt. Wer lange an einem Ort lebt, wird immer wahrscheinlicher an diesem Ort bleiben.“  LitDokAB 01/02-1, a-544.

Renten u. Pensionen: „Die Analyse der Einkommensverteilung zeigt, dass 1998 15,8% der Rentnerhaushalte in Deutschland – das waren 1,6 Millionen Haushalte – mit weniger als der Hälfte des Durchschnittseinkommens aller privaten Haushalte auskommen mussten und damit in relativer Einkommensarmut lebten. Zum überwiegenden Teil handelte es sich dabei um Einpersonenhaushalte (1,3 Mio.)... Im Westen erreichten 1998 allein lebende Rentnerinnen 87% des Nettoeinkommens männlicher Rentner, im Osten Deutschlands nur 82%. ... Im Gegensatz zu den Rentnerhaushalten spielt insbesondere das Immobilienvermögen bei den Pensionären eine wichtige Rolle für die materielle Sicherheit im Alter.“ LitDokAB 01/02-2, b-1050.

Renten: „Die Leistungsfähigkeit der gesetzlichen Rentenversicherung erscheint für die Zukunft fraglich – den Versicherten drohen in den nächsten Jahrzehnten erhebliche Leistungskürzungen.“  LitDokAB 01/02-2, b-243.

Rohstoff- und Materialverbrauch: „Der relative Rohstoff- und Materialverbrauch erreichte 1999 mit knapp 447 Kilogramm je 1000 DM reales Bruttoinlandsprodukt (BIP) einen bislang noch nicht erreichten Tiefstand. Seit 1960  hat er sich ... fast halbiert.“  LitDokAB 01/02-1, a-679.

Schichtarbeit: „Die wichtigsten Veränderungen sind der Trend zum Dreischichtbetrieb in der Automobilproduktion sowie darüber hinaus zur regelmäßigen Einbeziehung des Wochenendes vor allem in den automatisierten Bereichen der Komponentenfertigung. Die Flexibilität der Schichtsysteme ist in Deutschland, dem Land mit den kürzesten Arbeitszeiten in der europäischen Automobilindustrie, am weitesten vorangeschritten.“  LitDokAB 01/02-2, b-826.

Schulabgänger ohne Schulabschluss: Schulabgänger ohne Hauptschulabschluss steigen seit Beginn der 90er Jahre.  LitDokAB 01/02-1, a-1304.

Schwarzarbeit: „Im Jahr 2000 wurde über 640 Mrd. DM durch Schwarzarbeit und sonstiges Wirtschaften am Staat vorbei erzielt. Dies entspricht einem Anteil von 16 Prozent des offiziellen Bruttoinlandsprodukts.“ LitDokAB 01/02-2, b-660.

Schwerbehinderte: „Zum 1. Juli 2001 ist das Schwerbehindertengesetz durch das Neunte Buch des Sozialgesetzbuchs (SBG IX) abgelöst worden.... Ins Auge fällt zunächst die Umbenennung der Hauptfürsorgestelle in ‚Integrationsamt’“ LitDokAB 01/02-2, b-1168. „Das Schwerbehindertenrecht hat durch das SBG IX inhaltlich nur wenig Änderungen erfahren.“ LitDokAB 01/02-2, b-1169. „Dabei wird deutlich, dass Arbeitslosigkeit für Schwerbehinderte ein weitaus schwerwiegenderes Problem darstellt als für Nichtbehinderte, da ihre Arbeitslosigkeit erheblich länger andauert und ihre Chancen auf Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt sehr ungünstig sind.“ LitDokAB 01/02-2, b-1182. „Etwa jeder zwölfte Einwohner Deutschlands (ist) schwerbehindert (6,6 Mill.). Behinderungen treten vor allem bei älteren Menschen auf und werden in den meisten Fällen durch eine Krankheit verursacht.“ LitDokAB 01/02-2, b-1193.

Sekretariatsarbeit: „Viele im Sekretariat Ausgebildete haben den Beruf Kaufmann/Kauffrau für Bürokommunikation erlernt.“ LitDokAB 01/02-1, a-1297.

Selbständige: „Selbständigkeit scheint für immer mehr Menschen in den Niederlanden attraktiv zu werden... Immer weniger Selbständige arbeiten im Agrarsektor, die Mehrzahl der neuen Existenzgründungen findet im Dienstleistungsbereich statt. Die meisten neuen Selbständigen möchten allerdings allein arbeiten; sie haben nicht die Absicht, Personal einzustellen.“ LitDokAB 01/02-2, b-507.
„Zugleich nimmt aber auch die Zahl der Selbstständigen zu; diese betrifft vor allem Kleinstunternehmen, bei denen die personelle, räumliche und finanzielle Verbindung zwischen Haushalt und Unternehmen in der Regel sehr eng ist.“ LitDokAB 01/02-1, a-1357.

Sexismus: „Etwa ein Drittel der Betriebe beschäftigt Männer und Frauen in vollständig unterschiedlichen Berufen, und nur eine verschwindende Minderheit weist in den vertretenen Berufen eine Geschlechterkomposition auf, die der Belegschaft entspricht.“  LitDokAB 01/02-2, b-152.
„Lohnunterschiede zwischen Männern und Frauen können auf vielfältige Faktoren zurückzuführen sein. Erstens weisen die Arbeitsplätze nicht die gleichen Merkmale auf: die Arbeitszeit der Frauen ist im Schnitt kürzer, hauptsächlich aufgrund der Teilzeitbeschäftigung (von der rund ein Drittel der Frauen gegenüber nicht einmal 5% der Männer betroffen sind); manche Kategorien von Arbeitsplätzen sind vorwiegend mit Frauen besetzt (Angestellte), während andere eher die Domäne von Männern sind (Führungskräfte und Arbeiter); ferner sind Frauen häufiger als Männer im öffentlichen Dienst beschäftigt. Die Unterschiede zwischen den individuellen Merkmalen (Ausbildung, Berufserfahrung, Unterbrechung der Berufslaufbahn) tragen ebenfalls zu den Lohnunterschieden bei. ... Die Unterschiede hinsichtlich der wöchentlichen Arbeitszeit spielen ein wichtige Rolle, da sie zwei Fünftel des Lohngefälles erklären; die anderen strukturellen Unterschiede sind für zwei Fünftel verantwortlich; das letzte Fünftel ist ‚unerklärt’.“ LitDokAB 01/02-2, b-1126.

Sonntagsarbeit: „Deutschland rangiert bei der Sonntagsarbeit nach wie vor im unteren Drittel aller EU-Staaten. Die Zahl der Erwerbstätigen, die hier sonntags arbeiten, steigt aber seit Jahren ständig. Es ist wahrscheinlich, dass sich dies fortsetzen wird.“ LitDokAB 01/02-2, b-646.

Sozialhilfe und Arbeitslosenhilfe: „Viele Sozialhilfeempfänger erhalten sowohl Arbeitslosengeld oder –hilfe und zusätzlich Sozialhilfe. Dadurch sind zwei Behörden mit sehr unterschiedlichen Leistungsgesetzen zuständig ... Zudem ist dieses System intransparent, kompliziert und teuer. Zumindest die Bezieher von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe sollten von einer Stelle betreut werden.“ LitDokAB 01/02-1, a-935.
„Seit dem 1.Dezember 2000 ist die Zusammenarbeit zwischen Arbeitsämtern und örtlichen Sozialhilfeträgern gesetzlich vorgeschrieben.“ LitDokAB 01/02-1, a-939.

Sozialpläne: „Im Zeitraum von 1995 bis 1998 wurden die rechtlichen Rahmenbedingungen für den klassischen Abfindungssozialplan durch Änderungen im Renten- und Arbeitsförderungsgesetz gravierend beschnitten.“ LitDokAB 01/02-1, a-943.

Stellenangebot: „Es werden jeweils den Arbeitsämtern gemeldete und nicht gemeldete Stellen unterschieden. Die Erhebung vom vierten Quartal 2000 zeigt, dass das Stellenangebot in Gesamtdeutschland mit gut 1,4 Millionen um fas 300.000 über dem Stand des Vorjahreszeitraumes lag. Gut 1 Million Stellen waren sofort, knapp 400.000 waren später zu besetzen.“ LitDokAB 01/02-2, b-624.

Studenten: „Die Ergebnisse der Studie belegen aus der Sicht der Studierenden die Effekte eines ungünstigen Arbeitsmarktes für die Studienaufnahme und die Fachwahlmotive. Die Belastungen im Studium werden von den Studierenden deutlich stärker empfunden bei gleichzeitig deutlich geringer Fachidentifikation.“ LitDokAB 01/02-1, a-1262.

Studienanfänger: „Die Studienanfängerzahlen erhöhen sich gegenüber dem Vorjahr geringfügig um 2 %. Besonders stark nimmt die Zahl der Studienanfänger in den neuen Ländern zu (um 9 %). Der Anteil der Abiturientinnen unter den Studienanfängern an Fachhochschulen erreicht ... mit über der Hälfte – 52 % - sein bisheriges Maximum. ... Der Frauenanteil an den Studienanfängern insgesamt erreicht 48 %. ... Die Hälfte der Studienanfänger stammt inzwischen von Eltern ab, die selbst ein Studium an einer Universität oder Fachhochschule absolviert haben.“ LitDokAB 01/02-1, a-1314.
Typische soziale Herkunftsunterschiede existieren zwischen Studienanfängern an Universitäten auf der einen und Fachhochschulen auf der anderen Seite. ... Kinder aus Familien von Beamten, Selbständigen, freiberuflich Tätigen und Angestellten (nehmen) überproportional häufig ein Hochschulstudium auf.“ LitDokAB 01/02-1, a-1316.

Studium: „The results show that the probability of enrolment in higher education is mainly influenced by social origin. Parental education and occupational position, in particular, are essential. However, the enrolment probability also depends on labour market return expectations. In particular, the absolute level of the personal unemployment risk, rather than the reduction of the unemployment risk to be expected form higher education, is a strong incentive to pursue higher education.”  LitDokAB 01/02-1, a-469.

Tarifabschlüsse: „Die deutsche Tariflandschaft ist durch die Abschlüsse des Jahres 1997 erneut differenzierter und flexibler geworden.“ LitDokAB 01/02-2, b-258.
Flächentarifverträge, die von den Unternehmen immer häufiger als zu teuer und zu starr empfunden werden, galten 1998 in Westdeutschland für jeden zweiten Betrieb, in Ostdeutschland nur noch für jeden vierten. Damit waren zwei Drittel der westdeutschen und die Hälfte der ostdeutschen Beschäftigten flächentarifvertraglich gebunden. ... In bereits länger bestehenden Unternehmen (ist) der Flächentarif verbreiteter ... als im Mittelstand und bei Jungunternehmen. Vor allem bei den Dienstleistern sind Flächentarifverträge vergleichsweise selten. ... Die Zahl der Unternehmen mit Firmentarifverträgen hat sich dagegen während der 90er Jahre verdoppelt. Inzwischen arbeiten 8 Prozent der westdeutschen und 13 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten in Betrieben mit Firmentarifverträgen.“  LitDokAB 01/02-2, b-262.

Tarifverträge: „Bei den unternehmensnahen Dienstleistungsunternehmen aus den Jahren 1996 bis 1999 (wenden) 38 Prozent der Unternehmen in der Stichprobe ... einen Tarifvertrag an. In den nicht-tarifgebundenen Unternehmen werden in 87 Prozent die Arbeitsbedingungen einzelvertraglich ausgehandelt.“ LitDokAB 01/02-1, a-1096.

Teamarbeit (siehe Gruppenarbeit): „Vor dem Hintergrund eines regelrechten Booms gruppenorientierter Arbeitsformen seit Beginn der 90er Jahre zeichnet sich inzwischen eine Tendenz ab, Team- und Gruppenarbeit auch außerhalb der Produktion in den sogenannten indirekten Unternehmensbereichen einzuführen.“ LitDokAB 01/02-1, a-1073.

Techniker & Meister: „Die Analyse der Entwicklung der Anzahl der ... Industriemeister und Techniker zeigt, dass letztere eine vergleichsweise stabile (und über dem Durchschnitt liegende) Beschäftigung aufweisen, während die Tendenz der Industriemeisterbeschäftigung bedenklich nach unten weist.“ LitDokAB 01/02-2, b-879.

Teilzeit für Lehrer: „Ab dem Jahr 1991 wurden im Lehrerbereich Brandenburgs mehrere Modelle zur Teilzeitarbeit entwickelt. ... Ein Lohnausgleich war in keinem der Modelle vorgesehen. ... Es wird festgestellt, dass die Lehrkräfte erheblich höhere Arbeitsumfänge leisten, als das jeweilige Modell vorsieht. ... Die Lehrkräfte sind mit der Beschäftigungspolitik im Schulbereich ... zu 88,7 % teilweise, überwiegend oder völlig unzufrieden.““ LitDokAB 01/02-1, a-1160.

Teilzeitarbeit: „Der Anteil der Teilzeitbeschäftigten (ist) den 1990er Jahren im Westen und im Osten stetig gestiegen ... In Westdeutschland erreichte er im Mai 2000 21,5% in Ostdeutschland 12,6%. Frauen waren mit einem Anteil von 87% besonders stark vertreten.“ LitDokAB 01/02-2, b-512.

Überstundenbegrenzung: „Es wird gezeigt, dass durch eine Begrenzung des Überstundeneinsatzes zum einen die vorgehaltene Personalkapazität steigt, zum anderen aber der erwartete Unternehmensgewinn sinkt. ... Die Untersuchung zeigt, dass dies besonders in Branchen mit moderaten Überstundenzuschlägen und personalintensiver Fertigung zu erwarten ist.“ LitDokAB 01/02-2, b-627.

Unsichere Beschäftigung: „Als ‚unsicher’ werden befristete Beschäftigung, Leiharbeit, geringfügige Beschäftigung sowie freie Mitarbeit eingegrenzt. ... Die am zweithäufigsten betroffene Gruppe sind hier Absolventinnen und Absolventen einer Universitätsausbildung. Bei fast allen Qualifikationsgruppen sind es insbesondere Frauen und Jüngere, die in ‚unsicheren’ Erwerbsformen arbeiten.“ LitDokAB 01/02-2, b-637. „There is a widespread view that ‚job for life’ and stable employment have been consigned to the past.“ LitDokAB 01/02-2, b-638.
„Den Prognosen zufolge werden im Jahr 2010 weniger als die Hälfte aller Berufstätigen in Normalarbeitsverhältnissen (Festanstellung mit 35 bis 40 Stundenwoche) arbeiten.“ LitDokAB 01/02-2, b-652.

Unternehmensgründungen durch Arbeitslose: „ca. 1,7 % der arbeitslos gemeldeten Personen stellen Beratungsanfragen für eine Unternehmensgründung. ... Im Beobachtungszeitraum wurden 7.162 Beratungsanfragen gestellt und 1.851 Unternehmensgründungen unterstützt.“  LitDokAB 01/02-1, a-976.

US-Arbeitsmarkt: „Vier bedeutende Veränderungen des Arbeitsmarktes .... kristallisieren sich heraus: Steigende Arbeitslosigkeit bei jungen Männern, vor allem solchen mit niedrigem (Aus-)Bildungsstand; eine wachsende Zahl von Hochschulabsolventen mit Jobs für „high-school“-Absolventen (wie dt. Abitur, wb); eine bedeutende Zunahme der Einkommensunterschiede innerhalb und zwischen abgegrenzten Bevölkerungsgruppen und Berufen; steigende Kosten für ein Universitätsstudium.“ LitDokAB 01/02-2, b-539.

Verarmung, relative und absolute: „Insgesamt bestätigen die Indikatoren eine anhaltende Schere zwischen überproportional wachsenden Gewinn- und Vermögenseinkommen sowie unterproportional steigenden Arbeits- und Sozialeinkommen.“ LitDokAB 01/02-2, b-461.
Scholars emphasize that poverty in Britain has risen sharply since the late 1970s. ... Britain has experienced a dramatic rise in workless households...“ LitDokAB 01/02-2, b-490.

Weiterbildung als Geschäft: „Im Bereich der Altenpflege lassen sich bei fast 900 Weiterbildungsmaßnahmen 49 Abschlusstypen unterscheiden, von denen zwei Drittel mit Zertifikaten enden.“ LitDokAB 01/02-1, a-1154.

Weiterbildung: „Die Daten belegen ..., dass die Teilnahme an beruflicher Weiterbildung kontinuierlich ansteigt, wobei die Häufigkeit vom beruflichen Status abhängt.“ LitDokAB 01/02-1, a-1331.
„In den Zeiten großen Fachkräftemangels trifft es den Arbeitgeber besonders hart, wenn in seinem Unternehmen weitergebildete Mitarbeiter schon kurz nach Abschluss der Qualifikationsmaßnahme den Betrieb verlassen. In der Praxis wird dieser möglichen Abwanderung häufig dadurch begegnet, dass die Arbeitnehmer durch eine Rückzahlungsklausel an den entstandenen Kosten der beruflichen Fortbildung beteiligt werden.“ LitDokAB 01/02-2, b-293.

Wirtschaftsingenieure: „Wirtschaftsingenieure hatten 1999 wiederum einen guten Arbeitsmarkt. Als Spezialisten für technisch-wirtschaftliche Schnittstellen waren sie in praktisch allen Branchen sehr gefragt, vor allem aber im Maschinenbau, dem Fahrzeugbau und der Elektroindustrie sowie bei den Beratungsgesellschaften.“ LitDokAB 01/02-1, a-1138.

Zeitdruck: „Immer mehr Menschen erleben ständig Zeitnot, immer mehr definieren ihre Lebensqualität nicht nur über Güter, sondern auch über Zeitwohlstand.“ LitDokAB 01/02-1, a-831.

Wal Buchenberg, Update 31.1.2003.