US- Truppen in Asien

Die US-Truppen in Asien sind nicht groß genug, um kriegsfähig zu sein, aber auch nicht so klein, dass sie nur symbolisch wären.

Vielleicht trifft es am ehesten die Absichten der USA, wenn man diese Truppen als „Platzhalter“ und Drohmasse bezeichnet, um im Kriegsfall verstärkt zu werden, aber um bis dahin jederzeit mit dem Kriegseinsatz drohen zu können.

Zum Vergleich für kriegsfähige Truppen kann man den Aufmarsch der alliierten Truppen im Golfkrieg nehmen: „Die Befehlshaber in der Armee sprächen normalerweise von einem erwünschten Verhältnis von 3 zu 1, 4 zu 1 oder gar 5 zu 1 für den Angreifer. Bei einer Offensive (gegen den Irak) wären die Vereinigten Staaten der Angreifer, und in diesem Fall erfordere der Plan sechs zwei drittel Bodendivisionen, etwa 150.000 Mann auf seiten der USA. ... Was den offensiven Teil des Plans anbetraf, so Schwarzkopf weiter, müsse man mit 8 bis 12 Monaten rechnen, um die US-Truppen zu stationieren, die notwendig wären, um Saddam aus Kuwait zu vertreiben.“ Aus: Bob Woodward, Die Befehlshaber, 1991: 338.

Im Golfkrieg waren die USA die Angreifer, wobei es konkret darum ging, dass ein Land, das die ganze Welt zu seinem Besitztum erklärt hat, einem kleineren Räuber (Irak) dessen Beute (Kuwait) wieder abjagen wollte.

Auch in Asien sind die USA in jeder Situation die Angreifer, egal ob sie einem anderen Land dessen Eigentum und Rechte oder einem anderen Räuber dessen Beute abjagen wollen.

Wal Buchenberg, 20.03.2001