Kapital I.1-55 Karl Marx: Das
Kapital Kritik der politischen
Ökonomie Erster
Band Vorwort zur ersten
Auflage (1867) „Aller Anfang ist schwer,
gilt in jeder Wissenschaft. Das Verständnis des ersten Kapitels,
namentlich des Abschnitts, der die Analyse der Ware enthält, wird daher
die meiste Schwierigkeit machen... Dem Ungebildeten scheint sich ihre
Analyse in bloßen Spitzfindigkeiten herumzutreiben. Es handelt sich dabei in
der Tat um Spitzfindigkeiten, aber nur so, wie es sich in der
mikrologischen Anatomie darum handelt. Mit Ausnahme des
Abschnitts über die Wertform wird man daher dies Buch nicht wegen
Schwerverständlichkeit anklagen können. Ich unterstelle natürlich Leser,
die etwas Neues lernen, also auch selbst denken wollen.“ K. Marx, Kapital
I : 11f. Erstes
Buch Der Produktionsprozess
des Kapitals Erster
Abschnitt Ware und
Geld 1.
Kapitel Die
Ware 1) Die zwei Faktoren
der Ware: Gebrauchswert und Wert (Wertsubstanz,
Wertgröße) „Der Reichtum der
Gesellschaften, in welchen kapitalistische Produktionsweise herrscht,
erscheint als eine ‚ungeheure Warensammlung‘, die einzelne Ware als seine
Elementarform. Unsere Untersuchung beginnt daher mit der Analyse der
Ware.“ K. Marx, Kapital I : 49. „Die Ware ist zunächst
ein äußerer Gegenstand, ein Ding, das durch seine Eigenschaften
menschliche Bedürfnisse irgendeiner Art befriedigt. Die Natur dieser
Bedürfnisse, ob sie z. B. dem Magen oder der Phantasie entspringen, ändert
nichts an der Sache.“ K. Marx, Kapital I : 49. „Die Nützlichkeit eines
Dings macht es zum Gebrauchswert. ... Der Gebrauchswert verwirklicht sich
nur im Gebrauch oder der Konsumtion. Gebrauchswerte bilden den stofflichen
Inhalt des Reichtums, welches immer seine gesellschaftliche Form sei. In
der von uns zu betrachtenden Gesellschaftsform bilden sie zugleich den
stofflichen Träger des - Tauschwerts.“ K. Marx, Kapital I :
50. „Der Tauschwert erscheint zunächst
als das quantitative Verhältnis, die Proportion, worin sich Gebrauchswerte
einer Art gegen Gebrauchswerte anderer Art austauschen, ein Verhältnis,
das beständig mit Zeit und Ort wechselt. Der Tauschwert scheint daher
etwas Zufälliges und rein Relatives. ... Betrachten wir die Sache näher.“
K. Marx, Kapital I : 50f. „Als Gebrauchswerte sind
die Waren vor allem verschiedener Qualität, als Tauschwerte können sie nur
verschiedener Quantität sein. ... Sieht man nun vom Gebrauchswert der
Warenkörper ab, so bleibt ihnen nur noch eine Eigenschaft, die von
Arbeitsprodukten. ... Diese Dinge stellen nur noch dar, dass in ihrer
Produktion menschliche Arbeitskraft verausgabt ... ist. Als Kristalle
dieser ihnen gemeinschaftlichen gesellschaftlichen Substanz sind sie Werte
- Warenwerte.“ K. Marx, Kapital I : 52. „Das Gemeinsame, was sich
im Austauschverhältnis oder Tauschwert der Ware darstellt, ist also ihr
Wert.“ K. Marx, Kapital I : 53. „Ein Ding kann
Gebrauchswert sein, ohne Wert zu sein.“ K. Marx, Kapital I : 55. (Weil
es keine Arbeit enthält wie Luft, wildwachsendes Holz etc.
wb). „Ein Ding kann nützlich
und Produkt menschlicher Arbeit sein, ohne Ware zu sein.“ (Wenn es für
den Eigenbedarf oder z.B. für Familienmitglieder und nicht für den
Verkauf, d. h. den Austausch gemacht worden ist wb) ... „Um Ware zu
werden muss das Produkt dem andern, dem es als Gebrauchswert dient, durch
den Austausch übertragen werden.“ K. Marx, Kapital I :
55. „Endlich kann kein Ding
Wert sein, ohne Gebrauchsgegenstand zu sein. Ist es nutzlos, so ist auch
die in ihm enthaltene Arbeit nutzlos ... und bildet daher keinen Wert.“
(z.B. Ausschuss wb) K. Marx, Kapital I : 55 „Ein Gebrauchswert oder
Gut hat also nur einen Wert, weil abstrakt menschliche Arbeit in ihm
vergegenständlicht ... ist. Wie nun die Größe seines Werts messen? Durch
das Quantum der in ihm enthaltenen ‚wertbildenden Substanz‘ der Arbeit.
Die Quantität der Arbeit selbst misst sich an ihrer Zeitdauer. ...“ K.
Marx, Kapital I : 53. „Es könnte scheinen,
dass... je fauler oder ungeschickter ein Mann, desto wertvoller seine
Ware, weil er desto mehr Zeit zu ihrer Verfertigung braucht. Die Arbeit
jedoch, welche die Substanz der Werte bildet, ist gleiche menschliche
Arbeit. ... Die gesamte Arbeitskraft der Gesellschaft ... gilt hier als
eine und dieselbe menschliche Arbeitskraft, obgleich sie aus zahllosen
individuellen Arbeitskräften besteht. Jede dieser individuellen
Arbeitskräfte ist dieselbe menschliche Arbeitskraft wie die andre, soweit
sie den Charakter einer gesellschaftlichen Durchschnitts-Arbeitskraft
besitzt und als solche gesellschaftliche Durchschnitts-Arbeitskraft wirkt,
also in der Produktion einer Ware auch nur die im Durchschnitt notwendige
oder gesellschaftlich notwendige Arbeitszeit braucht.“ K. Marx, Kapital I
: 53. „Es ist also nur ... die
zur Herstellung eines Gebrauchswerts gesellschaftlich notwendige
Arbeitszeit, welche seine Wertgröße bestimmt ... Waren, worin gleich große
Arbeitsquanta enthalten sind oder die in derselben Arbeitszeit hergestellt
werden können, haben daher dieselbe Wertgröße.“ K. Marx, Kapital I :
54. „Die Wertgröße einer Ware
bliebe daher konstant, wäre die zu ihrer Produktion erheischte Arbeitszeit
konstant. Letztere wechselt aber mit jedem Wechsel in der Produktivkraft
der Arbeit.“ K. Marx, Kapital I : 54. „Allgemein: Je größer die
Produktivkraft der Arbeit, desto kleiner die zur Herstellung eines
Artikels erheischte Arbeitszeit, desto kleiner die in ihm kristallisierte
Arbeitsmasse, desto kleiner sein Wert.“ K. Marx, Kapital I :
55. Zur Methode dieser
Online-Lektüre: Diese
Kurzfassung aller drei Kapital-Bände verzichtet auf die Vertiefung
von Einzelfragen, bietet aber den vollständigen Gedankengang von Marx'
Hauptwerk im Zusammenhang und in seinen eigenen
Worten. Jedem
neuen Abschnitt wird eine Zusammenfassung des bisherigen Gedankengangs
vorangestellt. Wo es dem
Verständnis dient, wurden Fremdwörter, Maßeinheiten und
teilweise auch Zahlenbeispiele modernisiert. Diese und andere
Textteile, die nicht wörtlich von Marx stammen, stehen in kursiver
Schrift. Auslassungen
im laufenden Text sind durch drei Punkte ... kenntlich gemacht.
Hervorhebungen
von Marx sind normal fett
gedruckt. Jedes
Zitat enthält die Seitenangabe der
Marx-Engels-Werke, Bände 23 - 25. Wal
Buchenberg |
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