Jugend

Die gesellschaftlichen Optionen in der Jugendzeit und die individuellen Reaktionen darauf legen die Grundlagen für das Erwachsenenleben:
„Die Analysen belegen, dass zwischen dem 15. und 30 Lebensjahr zentrale Weichenstellungen für das gesamte spätere Leben unternommen werden. ... Falls in dieser Zeit nicht der private Lebensschwerpunkt auf Erfolg in Ausbildung und Beruf gelegt werden, geht das zu Lasten des ganzen späteren Lebensweges.“  LitDokAB 99/2000-2, b-1258.

„Der Beitrag geht der Frage nach, wie Jugendliche und junge Erwachsene ihre Zeit verbringen. Soziale Basisverpflichtungen bzw. soziale Notwendigkeiten - darunter Erwerbstätigkeit, Hausarbeit und Kinderbetreuung - bestimmen im Durchschnitt nahezu 8 Stunden des Tages der deutschen Bevölkerung zwischen 15 und 30 Jahren.
Hausarbeit und Kinderbetreuung gehen besonders zu Lasten der jungen Frauen. Bereits 15- unter 20-jährige Frauen sind hiermit doppelt solange beschäftigt wie gleichaltrige Männer,... unter 30-jährige sogar dreimal solange.
Mediennutzung, gefolgt von geselligen Aktivitäten machen den Hauptanteil der täglichen Freizeitgestaltung .... aus, insbesondere gilt mit 1,5 Stunden das Fern- und Videosehen als 'die' Beschäftigung schlechthin. (1 Std. 40 Min bei Männern, 1 Std. 20 Min. bei Frauen) sowie gegenseitige Besuche, auch von Parties, mit rund einer Dreiviertelstunde (für beide Geschlechter).
Das Freizeitverhalten der Frauen ist stärker an die häusliche Umgebung gebunden.“ LitDokAB 99/2000-2, b-472.

„Die Auswertung zeigt, dass die traditionelle Normalbiografie des Übergangs (von der Ausbildung in den 'Lebensberuf') nur noch von einer Minderheit von Jugendlichen mit mittlerem Bildungsabschluss annähernd realisiert wird.
Jugendliche mit oder ohne Hauptschulabschluss müssen sowohl für ihre berufliche Orientierung als auch zur Vorbereitung auf eine Berufsausbildung unterschiedliche Maßnahmen und Bildungsangebote wahrnehmen.
Jugendliche mit besseren Bildungsabschlüssen erproben unterschiedliche Berufe, bevor sie sich festlegen.“ LitDokAB 1998/99 a-1167.

1. Die Ausbildungsmöglichkeiten für Jugendliche sind schlechter geworden.
„Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Ausbildungschancen für Jugendliche seit Ende der 80er Jahre deutlich verschlechtert haben. ...
Junge Erwachsene ohne Berufsausbildung rekrutieren sich überproportional aus der Gruppe ausländischer Jugendlicher (32,7 % gegenüber 8,1 % der deutschen Jugendlichen." LitDokAB 2000, b-824.

„Vor allem ausländischen Jugendlichen wird der Schulabschluss besonders häufig verweigert.  LitDokAB 1998/99 a-1529.

2. Die Arbeitsmöglichkeiten für Jugendliche sind schlechter geworden.
1973-1993:
„Einem weit größeren Anteil von Kindern und Jugendlichen geht es nunmehr relativ schlechter und einem größeren Anteil von Alten geht es relativ besser.“ LitDokAB 99/2000-2, b-521.

„Die modernisierten und höherqualifizierten Bereiche unserer Erwerbsgesellschaft verlangen von den neu in das Erwerbsleben eintretenden Jugendlichen neue und höhere Qualifikations- und Persönlichkeitsvoraussetzungen...
Zweitens verzeichnen wir einen hohen Sockel an Jugendlichen ohne Berufsausbildung, die zunehmend in Arbeitslosigkeit münden, da die Referenzarbeitsplätze für diese gering qualifizierten Arbeitskräfte (Einfacharbeitsplätze) wegrationalisiert werden. ...
Aber auch die Arbeitslosenquote gut ausgebildeter Jugendlicher ist in den letzten Jahren gestiegen.“ LitDokAB 99/2000-2, b-1359.

„Our findings ... suggest that the young are still in a disadvantaged labour market position concerning permanency of employment as well as labour earnings...(in Germany).“ LitDokAB 99/2000-1, a-930.

„Armut in der Bundesrepublik nimmt sei Mitte der 70er Jahre zu. Waren in den 60er und 70er Jahren noch die Alten am stärksten betroffen, so sind es nunmehr Kinder und junge Erwachsene. Ausländer weisen seit Beginn der 80er Jahre höhere Armutsquoten als Deutsche auf.“ LitDokAB 1998/99 b-1023.

Falls nicht anders vermerkt stammen Zitate und Daten aus: Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt und Berufsforschung, Hrsg. von der Bundesanstalt für Arbeit, div. Jhrge.
Marx über Jugend und Bildung