Wal, es geht doch nicht um die Arbeit, die dazu beiträgt die produktive Sphäre der Kapitalakkumulation am Laufen zu halten, zu unterstützen, zu verbessern oder zu rationalisieren, also die Arbeit, die u. a. im Bereich der Zirkulation stattfindet. Da sind wir uns doch schon lange einig. Und diese Arbeit hast du mit dem Begriff als indirekt produktive Arbeit m. E. richtig beschrieben.
Es geht allein um die unproduktive Arbeit, die eben auch zur Mehrwerterzielung taugt. Und da ensteht nun mal der Widerspruch, den ich oben dargestellt habe. Den musst du schon auflösen, wenn du Marx' Theorie an dieser Stelle verteidigen willst. Mit deinem Beispiel kriegst du das nicht hin:
1. Wenn eine private Söldnerarmee Kosten gegenüber einer Wehrpflichtarmee erspart, handelt es sich lediglich um eine Umverteilung von Kapital in der unproduktiven Sphäre, das Gesamtkapital wird dadurch aber nicht erhöht, denn die Vermehrung des Kapitals in dieser Sphäre ist ja nur möglich, wenn zuvor ein Mehrwert in der genuinen produktiven Sphäre generiert wurde. 2. Das Kapital oder das Geld das in der unproduktiven Sphäre ausgegeben, konsumiert wird, verringert sogar den Mehrwert und damit das Gesamtkapital, weil der Mehrwert nicht in der genuinen Sphäre für die Kapitalvermehrung durch Investitionen eingesetzt, sondern konsumiert wird. 3. Die unproduktive Zerstörungsarbeit trägt ja nicht, wie die indirekt produktive Arbeit, dazu bei die Kapitalakkumulation in der produktiven Sphäre zu verbessern, sondern erreicht das gerade Gegenteil, weil sie sowohl Kapital als auch seine Bedingungen für dessen Akkumulation zerstört.
Beste Grüße
ricardo