Produktionsmittel und Konsumtionsmittel

Konsumtionsmittel werden individuell konsumiert, sie gehen in den individuellen Verbrauch als menschliche Lebensmittel ein. Resultat der individuellen Konsumtion ist die Erhaltung bzw. Reproduktion der Individuen.
Produktionsmittel sind nötig, um Konsumtionsmittel zu produzieren. Produktionsmittel werden industriell konsumiert, sie gehen in den produktiven Verbrauch ein. Resultat der produktiven Konsumtion ist ein vom Produzenten verschiedenes Produkt.
„Waren werden gekauft als Produktionsmittel oder als Lebensmittel - wobei es nichts ändert, dass manche Sorten Waren beiden Zwecken dienen können -, um in die produktive oder individuelle Konsumtion einzugehen.“ K. Marx, Kapital III. MEW 25, 197.

1. Produktionsmittel sind nötig, um Konsumtionsmittel zu produzieren. Produktionsmittel sind die stoffliche Elemente, die im Arbeitsprozesses konsumiert werden: Rohmaterial und Arbeitsmittel  (Maschinerie, Fabrikgebäude etc.).
„Betrachtet man den Arbeitsprozess vom Standpunkt seines Resultats, des Produkts, so erscheinen beide, Arbeitsmittel und Arbeitsgegenstand, als Produktionsmittel und die Arbeit selbst als produktive Arbeit.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 196.

„Wenn der Wilde Bogen, Pfeile, Steinhämmer, Äxte, Körbe etc. macht, so weiß er ganz genau, dass er die so verwandte Zeit nicht auf Herstellung von Konsumtionsmitteln verwendet hat, dass er also seinen Bedarf an Produktionsmitteln gedeckt hat und weiter nichts. Außerdem begeht der Wilde eine schwere ökonomische Sünde durch seine völlige Gleichgültigkeit gegen Zeitaufwand und verwendet z.B. manchmal, wie Tyler erzählt, einen ganzen Monat zur Verfertigung eines Pfeils.“ K. Marx, Kapital II. MEW 24, 436.


„Manche Waren können nur industriell konsumiert werden, wie Maschinerie, Rohmaterial, Halbfabrikate etc.
Andere, wie Häuser, Pferde, Weizen, Korn (aus dem Branntwein oder Stärke etc. gemacht wird) etc., können industriell und individuell konsumiert werden.“  K. Marx, Theorien über den Mehrwert II., MEW 26.2, 484.

„Die Arbeit verbraucht ihre stofflichen Elemente, ihren Gegenstand und ihr Mittel, verspeist dieselben und ist also Konsumtionsprozess. Diese produktive Konsumtion unterscheidet sich dadurch von der individuellen Konsumtion, dass letztere die Produkte als Lebensmittel des lebendigen Individuums, erstere sie als Lebensmittel der Arbeit... verzehrt.
Das Produkt der individuellen Konsumtion ist daher der Konsument selbst, das Resultat der produktiven Konsumtion ein vom Konsumenten unterschiednes Produkt.
Sofern ihr Mittel und ihr Gegenstand selbst schon Produkte sind, verzehrt die Arbeit Produkte, um Produkte zu schaffen, oder vernutzt Produkte als Produktionsmittel von Produkten. Wie der Arbeitsprozess aber ursprünglich nur zwischen dem Menschen und der ohne sein Zutun vorhandenen Erde vorgeht, dienen in ihm immer noch auch solche Produktionsmittel, die von Natur vorhanden sind und keine Verbindung von Naturstoff und menschlicher Arbeit darstellen. (z.B. Erze im Bergwerk, Luft zur Kühlung etc.)  K. Marx, Kapital I. MEW 23, 198.

1.1. Rohmaterial ist der Haupt- oder Hilfsstoff, der be- und umgearbeitet wird.
„Ist der Arbeitsgegenstand ... selbst schon sozusagen durch frühere Arbeit filtriert, so nennen wir ihn Rohmaterial... Rohmaterial ist der Arbeitsgegenstand nur, sobald er bereits eine durch Arbeit vermittelte Veränderung erfahren hat.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 193.

„Das Rohmaterial kann die Hauptsubstanz eines Produkts bilden oder nur als Hilfsstoff in seine Bildung eingehen.
Der Hilfsstoff wird vom Arbeitsmittel konsumiert, wie Kohle von der Dampfmaschine, Öl vom Rade, Heu vom Zugpferd, oder dem Rohmaterial zugesetzt, um darin eine stoffliche Veränderung zu bewirken, wie Chlor zur ungebleichten Leinwand, Kohle zum Eisen, Farbe zur Wolle, oder er unterstützt die Verrichtung der Arbeit selbst, wie z. B. zur Beleuchtung und Heizung des Arbeitslokals verwandte Stoffe.
Der Unterschied zwischen Hauptstoff und Hilfsstoff verschwimmt in der eigentlichen chemischen Fabrikation, weil keines der angewandten Rohmaterialien als die Substanz des Produkts wieder erscheint.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23,  196.

„Ob ein Gebrauchswert als Rohmaterial, Arbeitsmittel oder Produkt erscheint, hängt ganz und gar ab von seiner bestimmten Funktion im Arbeitsprozess, von der Stelle, die er in ihm einnimmt, und mit dem Wechsel dieser Stelle wechseln jene Bestimmungen.“  K. Marx, Kapital I. MEW 23,  197.

1.2. Arbeitsmittel sind Dinge, mit denen der Arbeiter als Verlängerung seines Körpers auf den Arbeitsgegenstand einwirkt.
„Das Arbeitsmittel ist ein Ding oder ein Komplex von Dingen, die der Arbeiter zwischen sich und den Arbeitsgegenstand schiebt und die ihm als Leiter seiner Tätigkeit auf diesen Gegenstand dienen. Er benutzt die mechanischen, physikalischen, chemischen Eigenschaften der Dinge, um sie als Machtmittel auf andere Dinge, seinem Zweck gemäß, wirken zu lassen. ... So wird das Natürliche selbst zum Organ seiner Tätigkeit, ein Organ, das er seinen eignen Leibesorganen hinzufügt, seine natürliche Gestalt verlängernd ...
Wie die Erde seine ursprüngliche Proviantkammer, ist sie sein ursprüngliches Arsenal von Arbeitsmitteln. Sie liefert ihm z.B. den Stein, womit er wirft, reibt, drückt, schneidet usw.
Die Erde selbst ist ein Arbeitsmittel, setzt jedoch zu ihrem Dienst als Arbeitsmittel in der Landwirtschaft wieder eine ganze Reihe anderer Arbeitsmittel und eine schon relativ hohe Entwicklung der Arbeitskraft voraus.
Sobald überhaupt der Arbeitsprozess nur einigermaßen entwickelt ist, bedarf er bereits bearbeiteter Arbeitsmittel. In den ältesten Menschenhöhlen finden wir Steinwerkzeuge und Steinwaffen. Neben bearbeitetem Stein, Holz, Knochen und Muscheln spielt im Anfang der Menschengeschichte das gezähmte, also selbst schon durch Arbeit veränderte, gezüchtete Tier die Hauptrolle als Arbeitsmittel. Der Gebrauch und die Schöpfung von Arbeitsmitteln, obgleich im Keim schon gewissen Tierarten eigen, charakterisieren den spezifisch menschlichen Arbeitsprozess...
Nicht was gemacht wird, sondern wie, mit welchen Arbeitsmitteln gemacht wird, unterscheidet die ökonomischen Epochen. Die Arbeitsmittel sind nicht nur Gradmesser der Entwicklung der menschlichen Arbeitskraft, sondern auch Anzeiger der gesellschaftlichen Verhältnisse, worin gearbeitet wird.
Unter den Arbeitsmitteln selbst bieten die mechanischen Arbeitsmittel, deren Gesamtheit man das Knochen- und Muskelsystem der Produktion nennen kann, viel entscheidendere Charaktermerkmale einer gesellschaftlichen Produktionsepoche als solche Arbeitsmittel, die nur zu Behältern des Arbeitsgegenstandes dienen und deren Gesamtheit ganz allgemein als das Gefäßsystem der Produktion bezeichnet werden kann, wie z.B. Röhren, Fässer, Krüge usw. Erst in der chemischen Fabrikation spielen sie eine bedeutungsvolle Rolle.
Im weiteren Sinn zählt der Arbeitsprozess unter seine Mittel außer den Dingen, welche die Wirkung der Arbeit auf ihren Gegenstand vermitteln und daher in einer oder der anderen Weise als Leiter der Tätigkeit dienen, alle gegenständlichen Bedingungen, die überhaupt nötig sind, damit der Prozess stattfinde. Sie gehen nicht direkt in ihn ein, aber er kann ohne sie gar nicht oder nur unvollkommen vorgehen. Das allgemeine Arbeitsmittel dieser Art ist wieder die Erde selbst, denn sie gibt dem Arbeiter den Standort und seinem Prozess den Wirkungsraum. Durch die Arbeit schon vermittelte Arbeitsmittel dieser Art sind z.B. Arbeitsgebäude, Kanäle, Straßen usw.
Im Arbeitsprozess bewirkt also die Tätigkeit des Menschen durch das Arbeitsmittel eine von vornherein bezweckte Veränderung des Arbeitsgegenstandes.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 194f.

„Sobald überhaupt der Arbeitsprozess nur einigermaßen entwickelt ist, bedarf er bereits bearbeiteter Arbeitsmittel.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 194.

„Die Arbeitsmittel sind nicht nur Gradmesser der Entwicklung der menschlichen Arbeitskraft, sondern auch Anzeiger der gesellschaftlichen Verhältnisse, worin gearbeitet wird. Unter den Arbeitsmitteln selbst bieten die mechanischen Arbeitsmittel ... viel entscheidendere Charaktermerkmale einer gesellschaftlichen Produktionsweise als solche Arbeitsmittel, die nur zu Behältern des Arbeitsgegenstandes dienen... Erst in der chemischen Fabrikation spielen sie eine bedeutungsvollere Rolle.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 195.

1.3. Reproduktion der Produktionsmittel
„Die Bedingungen der Produktion sind zugleich die Bedingungen der Reproduk­tion. Keine Gesellschaft kann fortwährend produzieren, d.h. reproduzieren, ohne fortwährend einen Teil ihrer Produkte in Produktionsmittel oder Elemente der Neuproduktion rückzuverwandeln. Unter sonst gleichbleibenden Umständen kann sie ihren Reichtum nur auf derselben Stufenleiter reproduzieren oder erhalten, in­dem sie die, während des Jahres z.B. verbrauchten Produktionsmittel, d.h. Ar­beitsmittel, Rohmateriale und Hilfsstoffe, in natura durch ein gleiches Quantum neuer Exemplare ersetzt, welches von der jährlichen Produktenmasse abgeschie­den und von neuem dem Produktionsprozess einverleibt wird. Ein bestimmtes Quantum des jährlichen Produkts gehört also ihrer Produktion.“ MEW 23, 591.

„Wenn ein Gebrauchswert als Produkt aus dem Arbeitsprozess herauskommt, gehen andere Gebrauchswerte, Produkte früherer Arbeitsprozesse, als Produktionsmittel in ihn ein. Derselbe Gebrauchswert, der das Produkt dieser, bildet das Produktionsmittel jener Arbeit. Produkte sind daher nicht nur Resultat, sondern zugleich Bedingung des Arbeitsprozesses.“ K. Marx, Kapital I. MEW 23, 196.

„Ganz wie der Wilde, außer der Zeit, die er zum Jagen braucht, notwendig Zeit verwenden muss, um den Bogen zu machen, wie in der patriarchalischen Agrikultur der Bauer, außer der Zeit, worin er die Erde bebaut, ein bestimmtes Quantum Arbeitszeit für Herrichtung seiner meisten Werkzeuge verwenden muss.“ K. Marx, Theorien über den Mehrwert I., MEW 26.1, 79.

2. Konsumtionsmittel sind Lebensmittel der Menschen im weitesten Sinn:
Häuser, Nahrung, Kleidung, Bildung, Unterhaltung, Transportmittel, persönliche Dienstleistungen etc.
„...wie am ersten Tag seiner Erscheinung auf der Erdbühne, muss der Mensch noch jeden Tag konsumieren, bevor und während er produziert.“ K. Marx, Kapital I, MEW 23, 183.


2.1. Im Kapitalismus - wie in allen Klassengesellschaften - unterteilt sich der gesellschaftliche Konsum in notwendigen Konsum der Produzenten und Luxuskonsum der Herrschenden und Ausbeuter.
Das Produkt der Konsumtionsgüterindustrie „ besteht aus den mannigfaltigsten Industriezweigen, die aber - mit Bezug auf ihre Produkte - in zwei große Unterabteilungen zerfällt werden können:
a) Konsumtionsmittel, die in den Konsum der Arbeiterklasse eingehen und, soweit sie notwendige Lebensmittel, wenn auch oft der Qualität und dem Wert nach verschiedenen von denen der Arbeiter, auch einen Teil der Konsumtion der Kapitalisten bilden. Diese ganze Unterabteilung können wir für unseren Zweck zusammenfassen unter der Rubrik: Notwendige Konsumtionsmittel, wobei es ganz gleichgültig, ob ein solches Produkt, wie z.B. Tabak, vom physiologischen Standpunkt aus ein notwendiges Konsumtionsmittel ist oder nicht; es genügt, dass es gewohnheitsmäßig ein solches ist.
b) Luxus-Konsumtionsmittel, die nur in den Konsum der Kapitalistenklasse eingehen, also nur gegen verausgabten Mehrwert umgesetzt werden können, der dem Arbeiter nie zufällt.“ K. Marx, Kapital II. MEW 24, 402.

„Ein Teil der Kapitalisten produziert Waren, die direkt in die Konsumtion des Arbeiters eingehen; ein anderer Teil produziert Waren, die entweder nur indirekt in diese Konsumtion eingehen, sofern sie nämlich in das zur Produktion für notwendige Lebensmittel nötige Kapital als Rohmaterial und Maschinerie etc. eingehen, oder Waren, die gar nicht in den Konsum des Arbeiters eingehen, indem sie nur eingehen in den Lebensunterhalt der Nichtarbeiter.“ K. Marx, Theorien über den Mehrwert III., MEW 26.3, 35.

Der Lohnarbeiter „ist aber nicht an besondere Gegenstände seines Konsums, noch an eine besondere Weise seines Konsums gebunden. Er ist nicht qualitativ vom ... Kreis der Genüsse... ausgeschlossen, sondern nur quantitativ. Dies unterscheidet ihn vom Sklaven, Leibeigenen etc...
Soviel kann indes nebenbei bemerkt werden..., dass die relative, nur quantitative, nicht qualitative, und nur durch die Quantität gesetzte qualitative Beschränkung des Kreises der Genüsse der Arbeiter ihnen auch als Konsumenten ... eine ganz andere Wichtigkeit als Agenten der Produktion gibt, als die sie z.B. in der antiken Zeit oder im Mittelalter oder in Asien besitzen oder besaßen.“ K. Marx, Grundrisse, 194.

„Was den Fonds angeht, woraus die Kapitalisten und Grundbesitzer ihre Revenue (=Lebensunterhalt) ziehen, andererseits der Fonds, woraus die Arbeiter sie ziehen, so ist zunächst das Gesamtprodukt dieser gemeinsame Fonds.
Ein großer Teil der Produkte, die in die Konsumtion der Kapitalisten und Grundbesitzer eingehen, geht nicht in die Konsumtion der Arbeiter ein.
Andererseits gehen ... tatsächlich mehr oder minder alle Produkte, die in die Konsumtion der Arbeiter eingehen, auch in die der Grundbesitzer und Kapitalisten, ihre Dienstleute, Schmarotzer, Hunde und Katzen eingerechnet, ein. ...
Das Wichtige ist, welche jeweiligen Anteile jede der Partien aus diesem gemeinschaftlichen Fonds ziehen. ... Es folgt daraus nicht, dass der Fonds, woraus die Arbeiter ihre Revenue ziehen, absolut vermindert wird, sondern nur relativ im Verhältnis zum Gesamtergebnis ihrer Produktion. Und das ist das einzige Wichtige zur Bestimmung des Anteils, den sie von dem von ihnen selbst geschaffenen Reichtum sich aneignen.“ K. Marx, Theorien über den Mehrwert II., MEW 26.2, 567.


3. Produktionsmittel und Konsumtionsmittel bilden zwei große Produktionsabteilungen einer Gesellschaft.
Damit Arbeitszeit und Arbeitsmittel nicht verschwendet werden, müssen die relative Größen dieser beiden Abteilungen aufeinander abgestimmt sein.
Produktionsmittel dienen letztlich nur dazu, Lebensmittel (Konsumtionsmittel) zu produzieren. Werden relativ zu wenig Produktionsmittel produziert, dann können bald nicht mehr genug Lebensmittel produziert werden. Werden relativ zu viele Produktionsmittel produziert, dann geschieht das in der Regel auf Kosten der Herstellung von Lebensmitteln, andererseits bleiben die zuviel produzierten Produktionsmittel später ungenutzt und verrotten und die darauf verwendete Arbeit ist verschwendet.
„Das gesellschaftliche Jahresprodukt besteht aus zwei Abteilungen; die erste umfasst die Produktionsmittel, die zweite die Konsumtionsmittel; beide sind getrennt zu behandeln.“ K. Marx, Kapital II. MEW 24, 368.

„Das Gesamtprodukt, also auch die Gesamtproduktion, der Gesellschaft zerfällt in zwei große Abteilungen:
I. Produktionsmittel, Waren, welche eine Form besitzen, worin sie in die produktive Konsumtion eingehen müssen oder wenigsten eingehen können.
II. Konsumtionsmittel; Waren, welche eine Form besitzen, worin sie in die individuelle Konsumtion der Kapitalisten- und Arbeiterklasse eingehen.
In jeder dieser Abteilungen bilden sämtliche verschiedene ihr angehörige Produktionszweige einen einzigen großen Produktionszweig, die einen den der Produktionsmittel, die anderen den der Konsumtionsmittel. Das in jedem der beiden Produktionszweige angewandte gesamte Kapital bildet eine besondere große Abteilung des gesellschaftlichen Kapitals.“ K. Marx, Kapital II. MEW 24, 394.

„Das Jahresprodukt umschließt sowohl die Teile des gesellschaftlichen Produkts, welche Kapital ersetzen, die gesellschaftliche Reproduktion, wie die Teile, welche dem Konsumtionsfonds anheimfallen, durch Arbeiter und Kapitalisten verzehrt werden, also sowohl die produktive wie die individuelle Konsumtion.
Sie umschließt ebenso wohl die Reproduktion (d.h. Erhaltung) der Kapitalistenklasse und der Arbeiterklasse, daher auch Reproduktion des kapitalistischen Charakters des gesamten Produktionsprozesses.“ K. Marx, Kapital II. MEW 24, 391.
Die Analyse und Berechnung  der notwendigen relativen Größenverhältnisses von beiden volkswirtschaftlichen Abteilungen zueinander macht den Hauptinhalt des zweiten Bandes des Kapitals aus. K. Marx, Kapital II. MEW 24, Dritter Abschnitt, insbesondere die Seiten 394 - 521.

„Ist die kapitalistische Form der Reproduktion einmal beseitigt, so kommt die Sache darauf hinaus, dass die Größe des absterbenden und daher in natura zu ersetzenden Teils des fixen Kapitals (Produktionsmittel zur Erzeugung der Konsumtionsmittel ...) in verschiedenen aufeinanderfolgenden Jahren wechselt. Ist er in einem Jahr groß ..., so im folgenden sicher um so geringer. Die zur jährlichen Produktion der Konsumtionsmittel nötige Masse von Rohstoffen, Halbfabrikaten und Hilfsstoffen - sonst gleichbleibende Umstände vorausgesetzt - nimmt deswegen nicht ab; die Gesamtproduktion der Produktionsmittel müsste also im einen Fall zunehmen, im anderen abnehmen.
Diesem kann nur abgeholfen werden durch fortwährende relative Überproduktion; einerseits ein gewisses Quantum fixes Kapital, das mehr produziert wird, als direkt nötig ist; andererseits und vor allem Vorrat von Rohstoff etc., der über die unmittelbaren Bedürfnisse hinausgeht (dies gilt ganz besonders von Lebensmitteln).
Solche Art Überproduktion ist gleich mit Kontrolle der Gesellschaft über die gegenständlichen Mittel ihrer eigenen Reproduktion. Innerhalb der kapitalistischen Gesellschaft aber ist sie ein anarchisches Element.“ K. Marx, Kapital II. MEW 24, 464f.

Wo es dem Verständnis dient, habe ich die Rechtschreibung, veraltete Fremdwörter, Maßeinheiten und Zahlenangaben modernisiert. Diese und alle erklärenden Textteile, die nicht wörtlich von Marx stammen, stehen in kursiver Schrift.
Wal Buchenberg, 29.4.2002