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1. Auf der
Jagd nach Profit rund um den Erdball verbessert das Kapital ständig alle
Kommunikations- und Informationsmittel „Die Verbesserung der Transport- und Kommunikationsmittel fällt ebenfalls in die Kategorie der Entwicklung der Produktivkräfte überhaupt.“ K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 422. „Produktion von Kommunikationsmitteln, den physischen Bedingungen der Zirkula-tion, (gehört) unter die Kategorie von Produktion von fixem Kapital ...“ K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 432. „Wenn einerseits mit
dem Fortschritt der kapitalistischen Produktion die Entwicklung der
Transport- und Kommunikationsmittel die Umlauf-szeit für eine gegebene
Menge Waren abkürzt, so führt derselbe Fortschritt ... umgekehrt
die Notwendigkeit herbei, für immer entferntere Märkte, mit einem Wort,
für den Weltmarkt zu arbeiten. ... Damit wächst gleichzeitig auch der Teil des gesellschaftlichen Reichtums, der, statt als direktes Produktionsmittel zu dienen, in Transport- und Kommunikationsmitteln und in dem für ihren Betrieb nötigen fixen und zirkulierenden Kapital ausgelegt wird.“ K. Marx, Kapital II, MEW 24, 254. „Das Kapital treibt
seiner Natur nach über jede räumliche Schranke hinaus. Die Schöpfung der
physischen Bedingungen des Austauschs – von Kommunikations- und
Transportmitteln – wird also für es in ganz anderem Maße zur Notwendigkeit
– die Vernichtung des Raums durch die Zeit. Insofern das ... Produkt nur massenhaft verwertet werden kann auf fernen Märkten im Maße als die Transportkosten abnehmen und insofern andererseits Kommunikationsmittel und Transport selbst nur Sphären der Verwertung, der vom Kapital betriebenen Arbeit darstellen; insofern massenhafter Verkehr stattfindet – wodurch mehr als die notwendige Arbeit ersetzt wird –, ist die Produktion billiger Transport- und Kommunikationsmittel Bedingung für die auf das Kapital gegründete Produktion und wird daher von ihm hergestellt.“ K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 423. „Da die
Verselbständigung des Weltmarkts ... wächst mit der Entwicklung der
Geldverhältnisse (Tauschwerts) und umgekehrt, der allgemeine
Zusammenhang und die allseitige Abhängigkeit in Produk-tion und Konsumtion
zugleich mit der Unabhängigkeit und Gleich-gültigkeit der Konsumierenden
und Produzierenden zueinander; da dieser Widerspruch zu Krisen führt etc.,
so wird gleichzeitig mit der Entwicklung dieser Entfremdung, auf ihrem
eigenen Boden, versucht, sie aufzuheben; Preislisten aller
Warenarten, Wechselkurse, Verbindun-gen der Handelstreibenden
untereinander durch Briefe, Telegrafen etc. (die Kommunikationsmittel
wachsen natürlich gleichzeitig), worin jeder Einzelne sich Auskunft über
die Tätigkeit aller anderen verschafft und seine eigene danach
auszugleichen sucht. (Das heißt, obgleich
die Nachfrage und Zufuhr Aller von Allen unabhängig vor sich geht, so
sucht sich jeder über den Stand der allgemeinen Nachfrage und Zufuhr zu
unterrichten; und dies Wissen wirkt wieder praktisch auf sie
ein. Obgleich alles dies auf dem gegebenen Standpunkt die Fremdartigkeit nicht aufhebt, so führt es Verhältnisse und Verbindungen herbei, die die Möglichkeit, den alten Standpunkt aufzuheben, in sich schließen.)“ K. Marx, Grundrisse der Kritik der politischen Ökonomie, 78. 2. Da die
Zugänglichkeit von Informationen technisch ständig zunimmt, versuchen die
Herrschenden freien Zugang zu Informationen zu unterbinden und den
Informationsfluss zu überwachen „Und wenn man über die
Langsamkeit der politischen Entwicklung in Deutschland urteilt, darf man
keinesfalls die Schwierigkeiten außer Betracht lassen, sich über eine
beliebige Frage richtige Informationen zu verschaffen in einem Land, wo
die Nachrichtenquellen der Kontrolle der Regierung unterstehen ...“
F.
Engels, Revolution in Deutschland, MEW 8, 16.
3. Selbstbestimmung
bedingt freie Zugänglichkeit aller wissenschaftlichen, wirtschaftlichen
und gesellschaftlichen Informationen für alle „... Die
fortschreitende industrielle Entwicklung (hat) ... die Einzelarbeit in
allen großen Industriezweigen längst vernichtet ... und sie in den
kleineren und kleinsten Zweigen täglich mehr vernichtet; die
industrielle Entwicklung setzte an ihre Stelle die gesellschaftliche
Arbeit ..., unterstützt von Maschinen und dienstbar gemachten
Naturkräften, deren fertiges, sofort austauschbares oder verbrauchbares
Produkt das gemeinsame Werk vieler Einzelner ist, durch deren Hände
(und Köpfe) es hat gehen müssen. Und gerade durch diese
industrielle Revolution hat die Produktivkraft der menschlichen Arbeit
einen solchen Höhegrad erreicht, dass die Möglichkeit gegeben ist – zum
ersten Mal, solange Menschen existieren –, bei verständiger Verteilung der
Arbeit unter alle, nicht nur genug für die reichliche Konsumtion aller
Gesellschaftsmitglieder und für einen ausgiebigen Reservefonds
hervorzubringen, sondern auch jedem Einzelnen hinreichend freie
Zeit zu lassen, damit dasjenige, was aus der geschichtlich
überkommenen Bildung – Wissenschaft, Kunst, Umgangsformen usw. –
wirklich wert ist, erhalten zu werden, nicht nur erhalten, sondern aus
einem Monopol der herrschenden Klasse in ein Gemeingut der ganzen
Gesellschaft verwandelt und weiter vorgebildet
werde. (Was noch wichtiger ist als Verallgemeinerung des
„Kulturerbes“: Es muss jeder Einzelne hinreichend freie Zeit und die
technischen Möglichkeiten erhalten, damit alles Wissen, das zur bewussten
Gestaltung des eigenen Lebens, der ganzen Gesellschaft und der Natur nötig
ist, auch jedem Einzelnen ständig zugänglich und verfügbar
ist.) Und hier liegt der
entscheidende Punkt. Sobald die Produktionskraft der menschlichen Arbeit
sich bis auf diesen Höhegrad entwickelt hat, verschwindet jeder Vorwand
für den Bestand einer herrschenden Klasse. War doch der letzte Grund,
womit der Klassenunterschied verteidigt wurde, stets: Es muss eine Klasse
geben, die sich nicht mit der Produktion ihres täglichen Lebensunterhalts
abzuplacken hat, damit sie Zeit behält, die geistige Arbeit der
Gesellschaft zu besorgen. Diesem Gerede, das bisher seine große
geschichtliche Berechtigung hatte, ist durch die industrielle Revolution
der letzten hundert Jahre ein für allemal die Wurzel abgeschnitten.“
F.
Engels, Wohnungsfrage, MEW 18, 220f.
Siehe auch die Artikel: Ökonomie der Produktionsmittel
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Zur
Zitierweise: Wo es dem Verständnis dient, wurden veraltete
Fremdwörter, alte Maßeinheiten und teilweise auch Zahlenbeispiele zum
Beispiel in Arbeitszeitberechnungen modernisiert und der Euro als
Währungseinheit verwendet. Dass es Karl Marx in Beispielrechnungen weder
auf absolute Größen noch auf Währungseinheiten ankam, darauf hatte er
selbst hingewiesen: „Die Zahlen mögen Millionen Mark, Franken oder Pfund
Sterling bedeuten.“ Kapital II, MEW 24, 396. Alle modernisierten Begriffe und Zahlen sowie erklärende Textteile, die nicht wörtlich von Karl Marx stammen, stehen in kursiver Schrift. Auslassungen im laufenden Text sind durch drei Auslassungspunkte kenntlich gemacht. Hervorhebungen von Karl Marx sind normal fett gedruckt. Die Rechtschreibung folgt der Dudenausgabe 2000. Quellenangaben verweisen auf die Marx-Engels-Werke, (MEW), Berlin 1956ff. |