Millionäre in Deutschland


Unsere Reichen haben die Wirtschaftskrise im Juni 2010 abgehakt. Eine globale Unternehmensberatung meldet, dass die weltweiten Vermögenswerte nach einem 10prozentigen Einbruch im Jahr 2008 mit gut 100 Billionen Dollar wieder den Vorkrisenstand des Jahres 2007 erreicht haben.
Reichste Region bleibt (noch) Europa. Allerdings stiegen die Vermögenswerte in Asien, und da vor allem in China, in den letzten Jahren doppelt so schnell wie der weltweite Durchschnitt.

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Die Zahl der Reichen in Deutschland mit einem Finanzvermögen von mindestens einer Million beträgt knapp 440.000 Personen.
Zusammen besitzen diese 440.000 Superreichen ein Gesamtvermögen von mindestens 450 Mrd. Euro.
Auf den ersten Blick sieht das nach viel Knete aus. Es ist viel Knete, wenn Einzelne darüber verfügen, es ist nicht viel, wenn man vom Bedarf des ganzen Landes ausgeht.
Die Steuereinnahmen 2009 von Bund, Länder und Gemeinden in Deutschland betrugen 524 Milliarden Euro.
Das finanzielle Gesamtvermögen der Superreichen in Deutschland reicht also nicht einmal, um die Steuern eines Jahres zu ersetzen.
Noch verrückter wird es, wenn in linken Revolutionsphantasien die Vermögen der Reichen nicht nur für einmalige Ausgaben herangezogen werden sollen, sondern als dauerhafte Einnahmequelle dienen sollen.
Wer glaubt, der (Geld)Reichtum der Reichen tauge für irgendwelche „revolutionäre“ Dauerlösungen, der setzt sich tatsächlich für die Fortführung der Ausbeutung der Lohnarbeiter ein.
Alle Vermögen der Reichen stammen direkt oder indirekt aus der Ausbeutung der Lohnarbeiter. Wer möchte, dass für irgendwelche Vorhaben „die Reichen bezahlen“, der will auch (bewusst oder nicht), dass die Ausbeutung der Lohnarbeiter durch die Reichen weitergeführt wird. Ohne Ausbeutung gibt es keinen individuellen Reichtum. Ohne Ausbeutung gibt es keine Millionäre.

Siehe auch: Vermögensverteilung in Deutschland

Wal Buchenberg, 11.06.2010