Gewinner der Fußball-Weltmeisterschaft 2010

verfasst von Wal Buchenberg(R), 10.06.2010, 16:06

Die Einnahmen aus dem Ticketverkauf decken nur einen Bruchteil der Baukosten. Für die Regierung des Gastgeberlandes ist die Ausrichtung einer Fußballweltmeisterschaft immer ein Minusgeschäft. Aus Sicht der Wirtschaft sind Weltmeisterschaften jedoch gigantische Subventionsprojekte.

Siehe dazu die Grafik:
[image]

Für die heimische (und internationale) Bau- und Tourismusindustrie sind diese Sport-Großereignisse ein Geldsegen. Sie machen in jedem Fall Plus. Die Bauindustrie in Südafrika rechnet mit zusätzlichen Gewinnen von rund 500 Millionen Euro, die Tourismusbranche erwartet ein zusätzliches Plus von 50 Millionen Euro.
Hinzu kommen weltweite Einnahmen mit Fußball-Produkten im geschätzten Wert von 1,6 Mrd. Euro, die anlässlich der Weltmeisterschaft mit oder ohne Veranstalterlogo verkauft werden.

Zu den Gewinnern einer Fußballweltmeisterschaft zählt auch immer der Weltfußballverband (FIFA) als Veranstalter. Die FIFA verdient an den Werbeeinnahmen der „Sponsorenfirmen“ und am Verkauf der TV-Rechte. 2006 in Deutschland machte die FIFA einen Gewinn von rund 680 Mio Euro. Für Südafrika wird ein Einnahme-Plus von rund 800 Millionen Euro erwartet.
Damit diese Einnahmen auch garantiert sind, hat die FIFA ihr Fußballturnier gegen kompletten Ausfall und gegen Verspätungen etc. "verursacht durch Terrorismus, Krieg, Naturkatastrophen oder Unruhen" versichert. Im Schadensfall würde die FIFA bis zu 543 Millionen Euro Schadensersatz kassieren.
Pikantes Detail am Rande: Die FIFA könnte keinen Profit machen, wenn sie während ihres Turniers für die Löhne der Fußballer zahlen müsste. Die Fußballer werden der FIFA jedoch von den Vereinen, bei denen sie angestellt sind, weitgehend kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Wal Buchenberg, 10.06.2010

Zu den politischen und sozialen Folgen der WM in Südafrika vgl. die Materialsammlung von Labournet