Zehn Jahre Afghanistan-Invasion

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Der Juni 2010 war der bisher verlustreichste Monat für die Invasoren in Afghanistan. Die polnische Regierung beschloss nun, ebenso wie die Niederländer und die Kanadier ihre Truppen aus dem fernen Land abzuziehen. Um die schlechte Stimmung der Nato-Allianz aufzuheitern, wurden plötzlich reiche Rohstoffvorkommen in Afghanistan „entdeckt“. Bisher wurde jedoch nur ans Tageslicht befördert, dass die Afghanen kistenweise Bargeld ins Ausland schaffen.
Auch unser Ex-Bundespräsident Horst Köhler verbreitete die frohe Kunde, dass sich der Krieg in Afghanistan wohl auch wirtschaftlich für Deutschland lohnen werde. Da hat er nicht bedacht, dass in der deutschen Öffentlichkeit imperiale Beutekriege nicht ganz so akzeptiert sind wie in den USA. Deutsche Regierungen schicken ihre Soldaten lieber für Menschenrecht und Mädchenschulen in den Krieg.
Auch der Oberste US-Soldat in Afghanistan, Stanley McChrystal geht vorzeitig in Rente, weil er zu offene Worte gefunden hat. Nun ist David Petraeus am Zug. Der hat als erste Maßnahme Präsident Obamas Rückzugsdatum im Jahr 2011 geschreddert.
Der Afghanistan-Krieg ist organisiert wie die Schuldenlast von Banken und Staaten im Westen: Die eingetretene Pleite wird abgestritten. Verlorene Kredite werden nicht abgeschrieben, sondern auf unbestimmte Zeit prolongiert (verlängert). Der Patient ist klinisch tot, wird aber weiter künstlich beatmet, weil die bucklige Verwandtschaft des Toten über die ganze Welt verstreut ist und sich nicht über die Aufteilung der geerbten Schuldenlasten einigen kann.

Wal Buchenberg, 29.06.2010