Kapital
2.139 - 150
Die
Zirkulationskosten
I. Reine
Zirkulationskosten 1. Kauf- und Verkaufszeit „Wie die Umlaufszeit des Kapitals einen
notwendigen Abschnitt seiner Reproduktionszeit bildet, so bildet die Zeit,
während deren der Kapitalist kauft und verkauft, ... einen notwendigen
Abschnitt seiner Funktionszeit als Kapitalist... Sie bildet Teil seiner
Geschäftszeit.“ K. Marx, Kapital 2.: 131. „Für den Kapitalisten, der
andre für sich arbeiten lässt, wird Kauf und Verkauf eine Hauptfunktion.“
K. Marx, Kapital 2.: 133. „... so viel ist von vornherein klar: Wenn
durch Teilung der Arbeit eine Funktion, die an und für sich unproduktiv,
aber ein notwendiges Moment der Reproduktion ist, aus einer
Nebenverrichtung vieler in die ausschließliche Verrichtung weniger
verwandelt wird,... so verwandelt sich nicht der Charakter der Funktion
selbst. Ein Kaufmann (hier als bloßer Agent der Formverwandlung der
Waren ... betrachtet) mag durch seine Operationen die Kauf- und
Verkaufszeit für viele Produzenten abkürzen. Er ist dann als eine
Maschine zu betrachten, die nutzlosen Kraftaufwand vermindert oder
Produktionszeit freisetzen hilft.“ K. Marx, Kapital 2.: 133. „Wir
wollen ... annehmen, dieser Agent zum Kaufen und Verkaufen sei ein Mann,
der seine Arbeit verkauft. ... Er arbeitet so gut wie ein andrer, aber der
Inhalt seiner Arbeit schafft weder Wert noch Produkt. Er selbst gehört zu
den toten Kosten der Produktion. ... Sein Nutzen besteht ... darin,
dass ein geringerer Teil der Arbeitskraft und Arbeitszeit der Gesellschaft
in dieser unproduktiven Funktion gebunden wird.“ K. Marx, Kapital 2.:
134.
Die
Zirkulationskosten II. Aufbewahrungskosten Vorbemerkung: „Zirkulationskosten, die aus dem bloßen
Formwechsel des Werts, aus der Zirkulation ideell betrachtet, hervorgehen,
gehen nicht in den Wert der Waren ein. Die in ihnen verausgabten
Kapitalteile bilden bloße Abzüge von dem produktiv verausgabten Kapital,
soweit der Kapitalist betrachtet wird. Von anderer Natur sind die
Zirkulationskosten, die wir jetzt betrachten. Sie können aus
Produktionsprozessen entspringen, die nur in der Zirkulation fortgesetzt
werden, deren produktiver Charakter also durch die Zirkulationsform nur
versteckt ist. (= Transportarbeit). Sie können andererseits,
gesellschaftlich betrachtet, bloße Kosten, unproduktive Verausgabung ...
von Arbeit sein, aber doch eben dadurch für den individuellen
Kapitalisten wertbildend wirken, einen Zusatz zum Verkaufspreis seiner
Ware bilden. (= Erhaltungsarbeit der notwendigen
Vorratbildung)... Aber alle Arbeit, die Wert zusetzt, kann auch
Mehrwert zusetzen und wird auf kapitalistischer Grundlage immer Mehrwert
zusetzen... Kosten also, die die Waren verteuern, ohne ihr
Gebrauchswert zuzusetzen, für die Gesellschaft also zu den toten
Kosten der Produktion gehören, können für den individuellen
Kapitalisten Quelle der Bereicherung bilden.“ K. Marx, Kapital 2.:
138f.
1.
Vorratbildung überhaupt „Während seines Daseins als
Warenkapital oder seines Aufenthalts auf dem Markt, also solange es sich
in dem Intervall befindet zwischen dem Produktionsprozess, aus dem es
herauskommt, und dem Konsumtionsprozess, in den es eingeht, bildet das
Produkt Warenvorrat. ... Der Fluss des Produktions- und
Reproduktionsprozesses macht es jedoch nötig, dass eine
Masse Waren (Produktionsmittel) sich beständig auf dem Markt vorfindet,
also Vorrat bildet. Ebenso umfasst das produktive Kapital den Ankauf
von Arbeitskraft, und die Geldform ist hier nur die Wertform von
Lebensmitteln, die der Arbeiter großenteils auf dem Markt vorfinden muss.“
K. Marx, Kapital 2.: 139. „Stellen wir uns auf den Standpunkt des
prozessierenden Kapitalwerts, der sich in Warenprodukt verwandelt hat und
nun verkauft oder in Geld rückverwandelt werden muss... so ist der
Zustand, worin es Vorrat bildet, ein zweckwidriger unfreiwilliger
Aufenthalt auf dem Markt. Je rascher verkauft, desto flüssiger der
Reproduktionsprozess. ... Andrerseits für alle Käufer erscheint
das beständige Vorhandensein der Ware auf dem Markt, der Warenvorrat, als
Bedingung des Flusses des Reproduktionsprozesses...“ K. Marx, Kapital 2.:
140. „Das Verharren des Warenkapitals als Warenvorrat auf dem Markt
macht Baulichkeit, Magazine, ... Warenlager, also Auslage von
konstantem Kapital nötig; ebenso Zahlung von Arbeitskräften zur
Einlagerung der Waren in ihre Magazine. Außerdem verderben
die Waren und sind schädlichen elementaren Einflüssen ausgesetzt. Zum
Schutz davor ist zusätzliches Kapital auszulegen, teils in Arbeitsmitteln,
in gegenständlicher Form, teils in Arbeitskraft.“ K. Marx, Kapital 2.:
140. „Das Dasein des Kapitals in seiner Form als Warenkapital und daher
als Warenvorrat verursacht also Kosten, die, da sie nicht der
Produktionssphäre angehören, zu den Zirkulationskosten zählen. Diese
Zirkulationskosten unterscheiden sich von den unter Punkt I
aufgeführten (Kauf- und Verkaufszeit, Buchführung, Geld) dadurch,
dass sie in gewissem Umfang in den Wert der Waren eingehen, also die Ware
verteuern. Unter allen Umständen sind Kapital und Arbeitskraft, die zur
Erhaltung und Aufbewahrung des Warenvorrats dienen, dem direkten
Produktionsprozess entzogen. Andrerseits müssen die hier angewandten
Kapitale, Arbeitskraft eingerechnet, als Bestandteil des Kapitals, aus dem
gesellschaftlichen Produkt ersetzt werden. Ihre Auslage wirkt daher wie
eine Verminderung der Produktionskraft der Arbeit... Es sind
Unkosten.“ K. Marx, Kapital 2.: 140. „Soweit nun die durch die
Bildung des Warenvorrats bedingten Zirkulationskosten nur aus der
Zeitdauer der Verwandlung vorhandener Werte aus Warenform in Geldform,
also nur aus der bestimmten gesellschaftlichen Form des
Produktionsprozesses entspringen (nur daraus, dass das Produkt als Ware
produziert wird und daher auch die Verwandlung in Geld durchmachen muss) -
teilen sie ganz den Charakter der unter Punkt I aufgezählten
Zirkulationskosten. Andrerseits wird der Wert der Waren hier nur
konserviert, bzw. vermehrt, weil der Gebrauchswert, das Produkt
selbst, unter bestimmte gegenständliche Bedingungen versetzt wird, die
Kapitalauslage kosten, und Operationen unterworfen wird, die zusätzliche
Arbeit auf die Gebrauchswerte wirken lassen. Die Berechnung der
Warenwerte, die Buchführung über diesen Prozess, die Kauf- und
Verkaufshändel dagegen wirken nicht auf den Gebrauchswert, worin der
Warenwert existiert. Sie haben es nur mit seiner Form zu tun. Obgleich
daher in dem vorausgesetzten Fall diese Unkosten der Vorratbildung ...
bloß aus einem Aufenthalt der Formverwandlung ... entspringen, so
unterscheiden sie sich dennoch von den Unkosten unter Punkt I
dadurch, dass ihr Gegenstand selbst nicht die Formverwandlung des Werts,
sondern die Erhaltung des Werts ist, der in der Ware, als Produkt,
Gebrauchswert, existiert und daher nur durch die Erhaltung des Produkts,
des Gebrauchswerts selbst erhalten werden kann. Der Gebrauchswert wird
hier weder erhöht noch vermehrt, im Gegenteil, er nimmt ab. Aber seine
Abnahme wird beschränkt, und er wird erhalten. Auch der vorgeschossene,
in der Ware existierende Wert wird hier nicht erhöht. Aber neue Arbeit,
vergegenständlichte und lebendige, wird hinzugesetzt.“ K. Marx, Kapital
2.: 140f.
„Es ist nun
weiter zu untersuchen, wieweit diese Unkosten aus dem eigentümlichen
Charakter der Warenproduktion überhaupt und der Warenproduktion in ihrer
allgemeinen, absoluten Form hervorgehen, d.h. der kapitalistischen
Warenproduktion...“ K. Marx, Kapital 2.: 141. „Die stoffliche
Existenzformen des konstanten Kapitals, die Produktionsmittel, bestehen
aber nicht nur aus derartigen Arbeitsmitteln, sondern auch aus
Arbeitsmaterial auf den verschiedensten Stufen der Verarbeitung und aus
Hilfsstoffen. Mit der Stufenleiter der Produktion und der Steigerung der
Produktivkraft der Arbeit durch Kooperation, Teilung, Maschinerie usw.
wächst die Masse des Rohmaterials, der Hilfsstoffe etc., die in den
täglichen Reproduktionsprozess eingehen. Diese Elemente müssen in der
Produktionsstätte bereitliegen. Der Umfang dieses in der Form von
produktivem Kapital existierenden Vorrats wächst also absolut.“ K. Marx,
Kapital 2.: 143. „Indes kann offenbar das produktive Kapital in sehr
verschiedenem Umfang latent sein oder Vorrat bilden. Es macht z.B. großen
Unterschied, ob der Spinner Baumwolle oder Kohlen für drei Monate oder für
einen parat liegen haben muss. Man sieht, dass dieser Vorrat relativ
abnehmen kann, obgleich er absolut zunimmt. Es hängt dies von
verschiedenen Bedingungen ab, die alle im wesentlichen hinauskommen auf
die größere Geschwindigkeit, Regelmäßigkeit und Sicherheit, womit die
nötige Masse von Rohstoff stets so zugeführt werden kann, dass nie
Unterbrechung entsteht.... Diese Bedingungen stehen im umgekehrten
Verhältnis zur Entwicklungshöhe der kapitalistischen Produktion und daher
der Produktivität der gesellschaftlichen Arbeit. Also auch der Vorrat in
dieser Form.“ K. Marx, Kapital 2.: 143.
„Die
Geschwindigkeit, womit das Produkt eines Produktionsprozesses als
Produktionsmittel in einen anderen Prozess übergehen kann, hängt ab von
der Entwicklung der Transport- und Kommunikationsmittel. Die Billigkeit
des Transports spielt große Rolle dabei.“ K. Marx, Kapital 2.:
144.
„Für ein
einzelnes Land nimmt der Umfang, worin z.B. die für das Jahr nötige Masse
bereit sein muss, ab mit der Entwicklung der Transportmittel.
... Ebenso wirkt die Entwicklung des Weltmarkts und daher die
Vervielfachung der Bezugsquellen desselben Artikels.“ K. Marx, Kapital 2.:
145.
„Drittens
wirkt ein die Entwicklung des Kreditsystems. Je weniger der Spinner für
Erneuerung seiner Vorräte an Baumwolle, Kohle etc. vom unmittelbaren
Verkauf seines Garns abhängt - und je entwickelter das Kreditsystem, je
geringer ist diese unmittelbare Abhängigkeit -, desto kleiner kann die
relative Größe dieser Vorräte sein....“ K. Marx, Kapital 2.:
144.
2.
Eigentlicher Warenvorrat „Alle Ware aber ... soweit sie aus
ihrer Produktionssphäre nicht unmittelbar in die produktive oder
individuelle Konsumtion eingeht, also im Intervall auf dem Markt sich
befindet, bildet ein Element des Warenvorrats. An und für sich ... wächst
daher der Warenvorrat... mit der kapitalistischen Produktion... Wenn
zugleich nicht nur die relative Größe des Warenvorrats im Verhältnis zum
gesellschaftlichen Gesamtprodukt zunimmt, sondern auch seine absolute
Größe, so, weil mit der kapitalistischen Produktion die Masse des
Gesamtprodukts wächst.“ K. Marx, Kapital 2.: 145. „Endlich wird der größte Teil der
Gesellschaft in Lohnarbeiter verwandelt, Leute, die aus der Hand in den
Mund leben, ihren Lohn wöchentlich empfangen und täglich ausgeben, die
also ihre Lebensmittel als Vorrat vorfinden müssen. So sehr die einzelnen
Elemente dieses Vorrats fließen mögen, muss ein Teil derselben doch
beständig stocken, damit der Vorrat stets in Fluss bleiben kann.“ K. Marx,
Kapital 2.: 146. “Schwillt der Umfang der Produktion und Konsumtion,
so, bei sonst gleichbleibenden Umständen, der Umfang des Warenvorrats.“ K.
Marx, Kapital 2.: 150. „Welches immer die gesellschaftliche Form des
Produktenvorrats, seine Aufbewahrung erfordert Kosten: Baulichkeiten,
Gefäße usw., welche die Behälter des Produkts bilden; ebenso
Produktionsmittel und Arbeit, mehr oder weniger je nach der Natur des
Produkts, die verausgabt werden müssen zur Abwehr störender Einflüsse. Je
mehr die Vorräte gesellschaftlich konzentriert sind, desto kleiner sind
die Kosten. Diese Auslagen bilden stets einen Teil gesellschaftlicher
Arbeit, sei es in vergegenständlichter oder lebendiger Form... Sie sind
notwendig, Unkosten des gesellschaftlichen Reichtums. Sie sind die
Erhaltungskosten des gesellschaftlichen Produkts....“ K. Marx, Kapital 2.:
146.
„Es fragt sich
nun, wieweit diese Kosten in den Wert der Waren eingehen.“ K. Marx,
Kapital 2.: 146.
a)unfreiwilliger, unnötiger Warenvorrat
ist nicht wertbildend: “Wenn der Kapitalist sein ...
vorgeschossenes Kapital in Produkt verwandelt hat, in eine fertige zum
Verkauf bestimmte Warenmasse, und diese bleibt unverkäuflich lagern, so
stockt nicht nur der Verwertungsprozess seines Kapitals während dieser
Zeit. Die Ausgaben, welche die Erhaltung dieses Vorrats in Baulichkeiten,
zusätzlicher Arbeit etc. erfordern, bilden positiven
Verlust. Der schließliche Käufer würde ihn auslachen, wenn er sagte:
Meine Ware war während sechs Monaten unverkaufbar, und ihre Erhaltung
während dieser sechs Monate hat mir nicht nur so und so viel Kapital
brachgelegt, sondern außerdem x Unkosten verursacht. Dein eigenes
Pech, sagt der Käufer. Da neben Euch steht ein anderer Verkäufer,
dessen Ware erst vorgestern fertig geworden ist. Eure Ware ist ein
Ladenhüter und wahrscheinlich mehr oder minder angenagt vom Zahn der Zeit.
Ihr müsst also billiger verkaufen als Euer Konkurrent.“ K.
Marx, Kapital 2.: 146-147. „Ob der Warenproduzent der wirkliche
Produzent seiner Ware oder ihr kapitalistischer Produzent, in der Tat also
nur Repräsentant ihrer wirklichen Produzenten, ändert nichts an den
Lebensbedingungen der Ware. Er hat seine Sache in Geld zu verwandeln. Die
Unkosten, die ihre Fixierung in ihrer Warenform ihm verursacht, gehören zu
seinen individuellen Abenteuern, die den Käufer der Ware nichts angehen.
Dieser zahlt ihm nicht die Zirkulationszeit seiner Ware... Soweit also
die Vorratbildung Zirkulationsstockung, setzen die dadurch verursachten
Kosten der Ware keinen Wert zu.“ K. Marx, Kapital 2.: 147. „Es ist
nicht nötig, hier auf alle Details der Zirkulationskosten einzugehen, wie
z.B. Verpackung, Sortierung etc. Das allgemeine Gesetz ist, dass alle
Zirkulationskosten, die nur aus der Formverwandlung der Ware entspringen,
dieser letzteren keinen Wert hinzusetzen. Es sind bloß Kosten zu
Realisierung des Werts oder zu seiner Übersetzung aus einer Form in die
andre. Das in diesen Kosten ausgelegte Kapital ... gehört zu den toten
Kosten der kapitalistischen Produktion. Der Ersatz derselben muss aus
dem Mehrprodukt geschehen und bildet, die ganze Kapitalistenklasse
betrachtet, einen Abzug vom Mehrwert oder Mehrprodukt, ganz wie für einen
Arbeiter die Zeit, die er zum Einkauf seiner Lebensmittel braucht,
verlorene Zeit ist.“ K. Marx, Kapital 2.: 150.
b)
notwendiger, normaler Warenvorrat ist werterhöhend, wenn auch als
gesamtgesellschaftliche Unkosten: „Andrerseits kann kein Vorrat vorhanden
sein ohne Aufenthalt in der Zirkulationssphäre...; also kein Vorrat ohne
Zirkulationsstockung, ganz wie kein Geld zirkulieren kann ohne
Geldreservebildung.“ K. Marx, Kapital 2.: 147.
„Der
Warenvorrat muss einen gewissen Umfang haben, um während einer gegebenen
Periode zu genügen für den Umfang der Nachfrage. Es wird dabei gerechnet
auf beständige Ausdehnung des Kreises der Käufer. Um z.B. während eines
Tags auszureichen, muss ein Teil der auf dem Markt befindlichen Waren
beständig in der Warenform ausharren, während der andre fließt, sich in
Geld verwandelt... Die Warenstockung ist hier also berechnet als
notwendige Bedingung des Verkaufs der Ware. Der Umfang muss ferner größer
sein als der mittlere Verkauf oder der Umfang der mittleren Nachfrage. Die
Überschüsse über dieselben könnten sonst nicht befriedigt werden.“ K.
Marx, Kapital 2.: 148. „Andererseits muss der Vorrat beständig erneuert
werden, weil er sich beständig auflöst. Diese Erneuerung kann in letzter
Instanz nur aus der Produktion kommen, aus einer Zufuhr von Ware. ... Die
Erneuerung hängt ab von den Perioden, die die Waren zu ihrer Reproduktion
brauchen. Während dieser Zeit muss der Warenvorrat ausreichen.... Der
Produzent selbst sucht einen seiner durchschnittlichen Nachfrage
entsprechenden Lagerbestand zu haben, um nicht unmittelbar von der
Produktion abzuhängen.... Nur durch diese Vorratbildung ist die
Beständigkeit und Kontinuität des Zirkulationsprozesses, und daher des
Reproduktionsprozesses ... gesichert.“ K. Marx, Kapital 2.:
148. „Soweit der Warenvorrat nichts ist als die Warenform des Vorrats,
der auf gegebener Stufenleiter der gesellschaftlichen Produktion entweder
als produktiver Vorrat (latenter Produktionsfonds) oder als
Konsumtionsfonds (Reserve von Konsumtionsmitteln) existieren würde, wenn
er nicht als Warenvorrat existierte, sind auch die Kosten, die die
Erhaltung des Vorrats erheischt, also die Kosten der Vorratsbildung - d.h.
die hierauf verwandte vergegenständlichte oder lebendige Arbeit - bloß ...
Kosten der Erhaltung, sei es des gesellschaftlichen Produktionsfonds, sei
es des gesellschaftlichen Konsumtionsfonds. Die Erhöhung des Werts der
Ware, die sie verursachen, verteilt diese Kosten nur anteilig auf
die verschiedenen Waren, da dieselben für verschiedne Waren verschieden
sind. Nach wie vor bleiben Kosten der Vorratbildung Abzüge von dem
gesellschaftlichen Reichtum, obgleich sie eine Existenzbedingung desselben
sind.“ K. Marx, Kapital 2.: 149. „Nur soweit der Warenvorrat Bedingung
des Warenzirkulation.... soweit diese scheinbare Stagnation also Form des
Flusses selbst, ganz wie Bildung von Geldreserve Bedingung der
Geldzirkulation ist - nur soweit ist sie normal. Sobald dagegen die in
ihren Zirkulationsreservoirs verweilenden Waren der nacheilenden Welle der
Produktion nicht Platz machen, die Reservoirs also überfüllt werden, dehnt
sich der Warenvorrat aus infolge der Zirkulationsstockung... Es ist dabei
gleichgültig, ob diese Stockung in den Speichern des industriellen
Kapitalisten oder in den Lagerhäusern des Kaufmanns stattfindet. Der
Warenvorrat ist dann nicht Bedingung des ununterbrochenen Verkaufs,
sondern Folge der Unverkäuflichkeit der Waren.... Da die normale und die
anormale Form des Vorrats sich der Form nach nicht unterscheiden, ... so
können die Phänomene verwechselt werden...“ K. Marx, Kapital 2.:
149. „Die Kosten der Vorratbildung bestehen 1. aus quantitativer
Abnahme der Produktmasse (z.B. bei Mehlvorrat); 2. Verderb der Qualität;
3. aus der vergegenständlichten und lebendigen Arbeit, welche die
Erhaltung des Vorrats erheischt.“ K. Marx, Kapital 2.:
150. Diese Kurzfassung aller drei Kapital-Bände online
verzichtet auf die Vertiefung von Einzelfragen, bietet aber den
vollständigen Gedankengang von Marx' Hauptwerk im Zusammenhang und in
seinen eigenen Worten. Jedem neuen Abschnitt geht eine Zusammenfassung
des vorherigen Abschnitts voran. Auslassungen im laufenden Text sind
durch drei Punkte ... kenntlich
gemacht. Hervorhebungen von Marx sind normal fett
gedruckt. Die Seitenangaben beziehen sich auf die Ausgabe der
Marx-Engels-Werke, Bände 23 - 25. Wo es dem Verständnis dient, habe ich
veraltete Fremdwörter, alte Maßeinheiten und teilweise auch
Zahlenangaben modernisiert.
Alle diese und andere Textteile, die nicht wörtlich von Marx stammen,
stehen in kursiver Schrift. Rückfragen zum Text werde ich möglichst
rasch beantworten. Kritik und Anregungen sind jederzeit
willkommen.
Wal Buchenberg |