Kapital 2.:
043-055
„Der Kreislaufprozess des
Kapitals geht vor sich in drei Stadien, welche, nach der Darstellung des
ersten Bandes, folgende Reihe bilden: Erstes Stadium: Der
Kapitalist erscheint auf dem Warenmarkt und Arbeitsmarkt als Käufer; sein
Geld wird in Ware umgesetzt oder macht den Zirkulationsakt G - W
durch. Zweites Stadium: Produktive Konsumtion der gekauften
Waren durch den Kapitalisten. Er wirkt als kapitalistischer
Warenproduzent; sein Kapital macht den Produktionsprozess durch. Das
Resultat ist: Ware von mehr Wert als dem ihrer Produktionselemente. ...“
K. Marx, Kapital 2.: 31.
„Das Resultat des ersten
Stadiums ist also der Eintritt in das zweite, das produktive Stadium des
Kapitals. Die Bewegung stellt sich dar als G - W<A/Pm ... P, wo die
Punkte andeuten, dass die Zirkulation des Kapitals unterbrochen ist, sein
Kreislaufprozess aber fortdauert, indem es aus der Sphäre des
Warenzirkulation in die Produktionssphäre eintritt.“ K. Marx, Kapital 2.:
40. „Der wirkliche Prozess, den die so zusammengebrachten persönlichen
und sachlichen Warenbildner miteinander eingehen, der Produktionsprozess,
wird ... selbst eine Funktion des Kapitals - kapitalistischer
Produktionsprozess, dessen Natur ausführlich im ersten Buch dieser Schrift
entwickelt worden ist. Jeder Betrieb der Warenproduktion wird
zugleich Betrieb der Ausbeutung der Arbeitskraft; aber erst die
kapitalistische Warenproduktion wird zu einer epochemachenden
Ausbeutungsweise, die in ihrer geschichtlichen Fortentwicklung durch die
Organisation des Arbeitsprozesses und die riesenhafte Ausbildung der
Technik die ganze ökonomische Struktur der Gesellschaft umwälzt und alle
früheren Epochen unvergleichlich übergipfelt.“ K. Marx, Kapital 2. :
42.
III. Drittes Stadium.
W‘ - G‘
„Die Funktion von W‘ ist
nun die alles Warenprodukts: sich in Geld zu verwandeln, verkauft zu
werden, die Zirkulationsphase W - G durchzumachen.“ K. Marx, Kapital 2.:
45.
Das Warenprodukt W’
muss vollständig in Geld verwandelt werden.
<p> <></p> „Die Warenmasse W‘ als Träger des
verwerteten Kapitals, muss ferner in ihrem ganzen Umfang die Metamorphose
W‘ - G‘ durchmachen. Die Quantität des Verkauften wird hier wesentliche
Bestimmung. Die einzelne Ware figuriert nur noch als integrierender Teil
der Gesamtmasse.“ K. Marx, Kapital 2.: 46. „Die 50000 Euro Wert
existieren in 10000 Pfund Garn. Gelingt es dem Kapitalisten, nur 7440
Pfund zu ihrem Wert von 37200 Euro zu verkaufen, so hat er nur den
Wert seines konstanten Kapitals ... ersetzt; wenn 8440 Pfund, so nur
die Wertgröße des vorgeschossenen Gesamtkapitals. Er muss mehr verkaufen,
um Mehrwert zu realisieren, und er muss alle 10000 Pfund verkaufen, um den
ganzen Mehrwert von 7800 Euro (= 1560 Pfund Garn) zu realisieren.“
K. Marx, Kapital 2.: 46.
„Wird die Warenmasse zu
ihrem Wert verkauft, so ist W = 42200 Euro und w = 7800
Euro, dem Wert des Mehrprodukts von 1560 Pfund Garn. Nennen wir w,
in Geld ausgedrückt, g, so ist W‘ - G‘ = (W + w) - (G + g), und der
Kreislauf G - W .... P .... W‘ - G‘ in seiner ausführlichen Form
also G - W<A/Pm ... P ... (W+w) - (G+g).“ K. Marx, Kapital 2.:
46.
„Im ersten Stadium
entzieht der Kapitalist Gebrauchsartikel dem eigentlichen Warenmarkt und
dem Arbeitsmarkt; im dritten Stadium wirft er Ware zurück, aber nur in
einem Markt, den eigentlichen Warenmarkt. Wenn er aber durch
seine Waren dem Markt mehr Wert wieder entzieht, als er ursprünglich
hineinwarf, so nur, weil er größeren Warenwert hineinwirft, als er
ursprünglich entzog. Er warf den Wert G hinein und entzog den
Gleichwert W; er wirft W + w hinein und entzieht den Gleichwert G + g.“ K.
Marx, Kapital 2.: 46. „G + g sind nichts als eine Geldsumme von einer
bestimmten Größe, in unserem Fall 50000 Euro. Aber als Resultat des
Kreislaufs des Kapitals, als realisiertes Warenkapital, enthält diese
Geldsumme den Kapitalwert und den Mehrwert, und zwar sind diese nun nicht
mehr miteinander verwachsen, wie im Garn; sie liegen jetzt
nebeneinander. ... Diese ... Trennung ... wird wichtig im
Reproduktionsprozess des Kapitals, je nachdem g ganz, teilweise oder gar
nicht zu G geschlagen wird, also je nachdem es als Bestandteil des
vorgeschossenen Kapitalwerts fortfungiert oder nicht. g und G können
auch ganz verschiedene Zirkulation durchlaufen." K. Marx, Kapital 2.:
49.
„Am Schluss des Prozesses
befindet sich der Kapitalwert also wieder in derselben Form, worin er in
ihn eintrat, kann ihn also wieder von neuem als Geldkapital eröffnen und
durchlaufen. Eben weil die Ausgangs- und Schlussform des Prozesses die des
Geldkapitals (G), wird diese Form des Kreislaufprozesses von uns als
Kreislauf des Geldkapitals bezeichnet. Nicht die Form, sondern nur die
Größe des vorgeschossenen Werts ist am Schluss verändert.“ K. Marx,
Kapital 2.: 48f.
„In G' ist das Kapital
wieder zu seiner ursprünglichen Form G zurückgekehrt, zu seiner Geldform;
aber in einer Form, worin es als Kapital verwirklicht ist. Erstens ist
eine quantitative Differenz da. Es war G, 42200 Euro; es ist
jetzt G', 50000 Euro ... G' ist größer als G, G'
minus G = M, dem Mehrwert. - Aber als Resultat dieses
Kreislaufes G ... G‘ existiert jetzt nur noch G‘; es ist das Produkt,
worin sein Bildungsprozess erloschen ist. G‘ existiert jetzt
selbständig für sich, unabhängig von der Bewegung, die es hervorbrachte.
Sie ist vergangen, es ist da an ihrer Stelle.“ K. Marx, Kapital 2. :
49.
„Aber G' als G + g,
50000 Euro als vorgeschossenes Kapital plus einem Zuwachs
von 7800 Euro, stellt zugleich ein qualitatives Verhältnis dar,
obgleich dies qualitative Verhältnis selbst nur als Verhältnis der Teile
einer gleichnamigen Summe, also als quantitatives Verhältnis
existiert. G, das vorgeschossene Kapital, das jetzt wieder in seiner
ursprünglichen Form (422000 Euro) vorhanden ist, existiert jetzt
als realisiertes Kapital. Es hat sich nicht nur erhalten, es hat sich auch
als Kapital realisiert, indem es sich als solches unterscheidet von g
(7800 Euro), worauf es bezogen ist als auf seinen Zuwachs,
seine Frucht... Es ist als Kapital realisiert, weil es
als Wert realisiert wurde, der einen Wert geheckt hat... G ist
als Kapital gesetzt durch sein Verhältnis zu einem andern Teil von G', als
dem durch es Gesetzten, aus ihm als Ursache Bewirktem, als der Folge,
wovon es der Grund ist. So erscheint G' als in sich
differenzierte, sich ... in sich selbst unterscheidende, das
Kapitalverhältnis ausdrückende Wertsumme. " K. Marx, Kapital 2.:
49f
„Allerdings gilt dies
auch für W‘ (= W+w). Aber mit dem Unterschied, dass W‘ ... hinweist auf
seinen Ursprung P, dessen unmittelbares Produkt es ist, während in G‘,
einer unmittelbar aus der Zirkulation herstammenden Form, die direkte
Beziehung zu P verschwunden ist.“ K. Marx, Kapital 2. : 50-51.
Diese Kurzfassung aller drei Kapital-Bände
online verzichtet auf die Vertiefung von Einzelfragen, bietet aber den
vollständigen Gedankengang von Marx' Hauptwerk im Zusammenhang und in
seinen eigenen Worten. Jedem neuen Abschnitt geht eine Zusammenfassung
des vorherigen Abschnitts voran. Auslassungen im laufenden Text sind
durch drei Punkte ... kenntlich
gemacht. Hervorhebungen von Marx sind normal fett
gedruckt. Die Seitenangaben beziehen sich auf die Ausgabe der
Marx-Engels-Werke, Bände 23 - 25. Wo es dem Verständnis dient, habe ich
veraltete Fremdwörter, alte Maßeinheiten und teilweise auch
Zahlenangaben modernisiert.
Alle diese und andere Textteile, die nicht wörtlich von Marx stammen,
stehen in kursiver Schrift. Rückfragen zum Text werde ich möglichst
rasch beantworten. Kritik und Anregungen sind jederzeit willkommen. Die
bisher veröffentlichten Teile dieser Kapital-Kurzfassung sind im
Marx-Forum nachzulesen. Wal Buchenberg. |