Europa (EU)

Arbeitslosigkeit:
„Die in Europa raschere Substitution von Arbeit durch Kapital lässt sich zum einen mit der stärkeren relativen Verteuerung des Faktors Arbeit erklären. Zum anderen hat sich hier auch die Produktivität aller Produktionsfaktoren schneller erhöht als in den USA.“ LitDokAB 99/2000-1, a-660.

„Der Beitrag basiert auf einer Repräsentativbefragung bei mehr als 30.000 Personen im erwerbsfähigen Alter. ...Es wird gezeigt, dass es in Deutschland und in Europa einen nicht unerheblichen Bedarf an zusätzlichen Arbeitsplätzen gibt, der quantitativ weit größer ist als die aktuelle Arbeitslosenzahlen vermuten lassen." LitDokAB 2000, a-573.

Bankrotte & Konkurse: „Die Situation bei den Insolvenzen in Westeuropa entspannt sich. Für das Jahr 1998 sind 190.100 Insolvenzen in den Staaten Westeuropas zu veranschlagen. Mit diesem Rückgang um 4,3 % setzt sich die positive Entwicklung fort, die bereits 1997 ... einsetzte.... Es ist vor allem die weiterhin hohe Zahl von Insolvenzen in den neuen Bundesländern, die dafür sorgt, dass Deutschland unter dem Strich 1998 noch einen Zuwachs von 2,4 % bei den Gesamtinsolvenzen hatte.“ LitDokAB 99/2000-2, b-582.

„Durch den Konkurs ihres Arbeitgebers haben rund 1,8 Millionen Beschäftigte in Europa ihren Arbeitsplatz verloren.“Â&xnbsp; LitDokAB 99/2000-2, b-583.


Mobilität von Kapital & Arbeitskraft:
Kleine und mittlere Unternehmen sind potentielle Beute für die großen:
„Die 16 Millionen kleinen und mittleren Unternehmen Europas, die 99,8 % aller Betriebe in der EU stellen, reichen von durchschnittlich elf bis dreizehn Beschäftigten (Niederlande bzw. Österreich) bis zu vier bis fünf Mitarbeitern (Italien bzw. Spanien).“ LitDokAB 99/2000-2, b-583.

„Auf der wirtschaftlichen Ebene bildet die Personenfreizügigkeit analog zur Kapitalfreizügigkeit eine notwendige Voraussetzung für die optimale Faktorallokation innerhalb Europas.“ (Achim Wolter) LitDokAB 2000, b-443.

„Die bisherigen historischen Erfahrungen der EU zeigen, dass die EU- Personenfreizügigkeit zu keinen starken Wanderungsbewegungen führte Wanderungsbewegungen führte. Die EU-Angehörigen sind international außerordentlich immobil. Weniger als 2 % der EU-Bevölkerung leben als EU-Ausländer in einem anderen EU- Land als dem eigenen Heimatland." LitDokAB 2000, a-564.

Nach der Osterweiterung der EU wird mit einer "Zunahme der ausländischen Bevölkerung aus den mittel- und osteuropäischen Beitrittsländern um knapp 220.000 Personen pro Jahr gerechnet in Deutschland und um 335.000 Personen pro Jahr in allen Mitgliedsstaaten der gegenwärtigen EU." LitDokAB 2000, a-554.

„We find that highly qualified persons tend to immigrate overproportionally into Germany so that the stock of human capital within the sending countries is reduced.... Germany gains from migrations from Eastern Europe whereas Eastern European countries lose from free migration...“ LitDokAB 99/2000-2, b-438.

Landwirtschaft in der EU: „Da über die Hälfte der Fläche Europas landwirtschaftlich genutzt wird...“ LitDokAB 99/2000-2, b-947.

Lohnarbeiterbewusstsein & Gewerkschaften:
„die starke Stellung der Gewerkschaften in den meisten europäischen Ländern verhindern eine stärkere Spreizung der Lohnstruktur.“ LitDokAB 1998/99 a-453.

„Die Maschinenlaufzeiten in Deutschland sind erheblich kürzer als in anderen EU-Staaten. Schicht- Wochenend- und Nachtarbeit stoßen hierzulande auf wesentlich größere Widerstände als in den europäischen Konkurrenzländern. Für eine Verlängerung der Arbeitszeiten gibt es in Deutschland deutlich weniger Bereitschaft als im europäischen Umland.“ LitDokAB 1998/99 a-876.

Es gibt eine europäische Arbeitsmentalität, ... die erst in den letzten Jahrzehnten deutlicher als europäische Besonderheit hervortrat: die besonders scharfe Abgrenzung der Erwerbsarbeit von der Freizeit; schließlich auch eine grundsätzlich distanziertere Einstellung zum Arbeitsplatz.“ LitDokAB 1998/99 b-721.

Lohnniveau der 80er Jahre: „Die durchschnittlichen realen Stundenlöhne konnten in Frankreich wie in ganz Europa zumindest aufrechterhalten werden, und die Lohnunterschiede blieben stabil. In den USA sanken erstere erheblich, während letztere zunahmen.... Trotz größerer Schwankungen haben die großen Unternehmen in den USA in den achtziger Jahren ihre Beschäftigtenzahl allgemein stabilisiert, während sie in Frankreich massiv Stellen abbauten.“ LitDokAB 1998/99 a-833.

Soweit nicht anders angegeben stammen Daten und Zitate aus: Literaturdokumentation zur Arbeitsmarkt und Berufsforschung, Hrsg. von der Bundesanstalt für Arbeit, div. Jhrg.
Marx über Europa